Heute sind wir das erste Mal in Heilbronn. Diese Stadt kannte ich eigentlich nur dadurch, dass ich hier immer von der A6 abbiegen musste. Warum sollte ich dabei in die Stadt? Viele Stunden lagen vor bzw. hinter mir und in mir rumorte immer der Wunsch das Erlebnis Autobahn so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Wie ich gestehen muss, nicht immer im vollen Verständnis der weiblichen Insassen. Meine Kinder allerdings erhielten den Namen »Stahlblase« angehängt. Wozu zu steuern der Mensch doch mental in der Lage ist, verwundert immer wieder. Lassen wir die Vergangenheit und schlagen ein neues Kapitel auf. Heute sind wir nicht auf der Durchreise, sondern auf der Reise genau hier her. GG hat ein kleines Treffen. Nach diesem wollten wir nicht in der Nacht zurück. Überraschenderweise werden wir gebührend empfangen. Nachdem ich so viele Jahre nur dran vorbeigefahren, ist es der Stadt sicher wert gewesen. Nein im Ernst, heute ist Lichterfest.
Auch wenn wir vorhatten, diesen Abend eher ruhig ausklingen zu lassen, ziehen wir durch die Stadt, just in dem Moment, als die Sonne die Versorgung mit Licht dem Spektakel übergibt. Vorbei an der Kilianskirche und über die Fußgängerzone.
Über den Marktplatz mit dem Rathaus.
Hin zum Neckar, wo wir einen Vorgeschmack erleben, was mit Lichterfest so gemeint sein könnte.
Das ganze Ufer entlang ein Foodtruck nach dem anderen. Falafel, Curry, Bratwurst, Steak, Burger… 70 Stände! Sicher für jeden etwas. Uns erschwert es allerdings die Wahl. Erst einmal in den Zustand gekommen, jetzt unbedingt etwas essen zu müssen, birgt mitnichten die Lösung, einfach den ersten Stand, welcher etwas dahingehend offeriert, anzusteuern.
Viele kleine Bühnen geben Bands die Möglichkeit ihr Können zu zeigen und uns dieses können zu genießen. Erstaunt sind wir, wie international das Publikum hier ist.
Um 23:00 schließen alle Bühnen ihr Programm, unbeachtet der Zugabe rufe. Sie müssen!
Gegen 23:15 beginnt die Lasershow. Sicher etwas mehr Umweltverträglich. Es ist auch schön. Auch wenn ich’s nicht so gerne zugeben mag, ein Feuerwerk ist es nicht. Wir begeben uns langsam in Bett. Es war ein schönes Fest, welches uns Heilbronn in guter Erinnerung behalten lässt, mit der Idee eventuell mal wieder anzuhalten als vorbeizufahren.
Am nächsten Morgen schaue ich auf meinen Teller und überlege, ob dieses Lichter-Spiel auch Teil des Spektakel?
Aus dem Fenster schauend, das Kino gegenüber, verlockt nicht mit mannigfaltig Auswahl an Filmen.
In der Fußgängerzone ist es da schon irgendwie mehr gemütlich, auch wenn die vorherrschende Architektur nicht unbedingt meins.
Auf dem Weg zurück nach Mannheim fahren wir westrheinisch durch die Rheinauen mit ihren vielen Tümpeln und Altarmen. Der letzten Tage Regen gemischt mit dem heutigen Sonnenschein macht die Luft warm und schwül. Wir sind bei einem solchen Klima eher weniger aktiv, im Gegensatz zu den Mücken. Eine Wanderung am Rheinufer entlang wird schon nach wenigen Metern verworfen. In Altrip nehmen wir die Fähre. Was für ein krasser Unterschied der beiden Ufer. Hier alles grün, verschlafen, dort riesige Industrieanlagen.
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