Glacier NP (10) 🇺🇸 🇨🇦

[Montana]


Ich liege schön warm eingekuschelt im Zelt. Feuchte kalte Luft streicht über die Bergrücken. Durch die noch geschlossenen Augenlieder verspüre ich Helligkeit. Mist! Es kostet schon ein wenig Überwindung jetzt die Decke zurückzuschlagen und aufzustehen. Alles ist nasskalt draußen. Beim Ziehen der Heringe frieren mir fast die Finger ab. Es nützt nichts. Uns wurde gesagt, dass bei zu viel Verkehr die Many Glacier Road schon um 9 gesperrt sein kann. (🇬🇧 translate article)

Mit den ersten Sonnenstrahlen fahren wir los. Noch ist kaum Verkehr zu spüren. Angekommen am Swiftcurrent Trailhead ist der Parkplatz schon nahezu voll. Um die Zeit!

Am Redrock Lake angekommen lohnt allein dieser Blick das frühe Aufstehen.

Gegenüber sehen wir schon unser Ziel.

Die Redrock Falls sind nicht minder faszinierend. Blaues Wasser geführt durch roten Fels umgeben in Zeder Grün

Zurück am Traihead geht GG erst mal duschen und wir gönnen uns ein opulentes Rührei. Es ist nun nicht mehr Frühstück und auch noch nicht so richtig Mittag. Aber wer weiß, was der Tag noch bringt und vielleicht ist es Beides.

Im Fishercap Lake laben sich die Moos an dem was dort auf dem Grunde wächst.

Nun geht‘s eine Straße weiter in die Going-to-the-Sun Road.

Stopp und kleine Wanderung zum St. Mary Falls

Am Logan Pass finden wir keinen Parkplatz. Alle kreisen umher und die Leute werden schon sehr aggressiv. Mir langt’s.

Kurz vor dem Avalanche Creek kommen wir an einer Stelle vorbei die es einfach nicht zulässt, vorbei zu fahren. Für mich ist sofort klar, ich muss da rein. Sicher ist es sehr kalt. Das Gefühl, wenn du raus kommst ist umso erquickender. Wie kleine Stiche kribbelt es unter deiner Haut, wenn da wieder Leben reinkommt.Du stehst da in der brütenden Sonne und siehst dieses Farbenspiel, was dich irgendwie verlockt, gleich nochmals rein zu gehen. GG wollte erst nicht konnt‘ im Endeffekt nicht widerstehen.

Danach dachte ich nicht, das heute noch mal so was Tolles kommen könnte. Der Zederntrail hört sich zwar nicht übel an aber…

Man geht durch uralte hohe Bäume und gelangt dann zu diesem Slotcanyon. Unglaublich wie das Wasser diesen Roten Fels so wohlgefällig mit Rundungen in Wellenform versehen.

Der Tag geht zur Neige und wir wissen noch nicht wo wir heute übernachten. Mir ist das sehr egal. An der Grenze fragt der Beamte wo wir hinwollen. Ich sag nur »back to Canada«. Er antwortet »here you are « Und das war‘s auch schon. Einfacher kann’s ja nicht gehen. Er bedauert auch noch, das wir unser Feuerholz nicht mitnehmen konnten.

Weiter fahren wir die Straße entlang Richtung Sonnenuntergang. Die Konturen der ferne Berge verschwinden langsam. Darüber ein sanfter pinker Ton. Darunter die grünen Zedern. Ein asphaltiertes Band dem Horizont entgegen. Cruise Control rein und laufen lassen. So einfach kann es sein.

Wir kommen spät auf dem Zeltplatz in Cranbrook an. Der Eigner war erst nicht sehr erfreut noch so spät gestört zu werden. Als wir erwähnten vor 3 Tagen schon mal hier gewesen zu sein, bessert sich seine Miene. Uns braucht er nichts mehr zu erklären. Gibt uns die Platznummer und wünscht eine gute Nacht.

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