Everglades Billie Swamp Safari (7) 🇺🇸

Florida

Wir fahren wieder in den Sumpf. Heute möchten wir mal mit so einem Airboat fahren. Ich weiß, es scheint ein wenig unökologisch. Hier nun haben wir einen Veranstalter (Billie Swamp Safari), welcher es auf seinem privaten Grund macht. Es wird nicht wild über das Gras gefahren. Schließlich möchte er ja auch morgen noch die Besucher anlocken.

Kaum auf dem Gelände werden wir in die Animal Exhibits geführt. Hier geht es wirklich heiß her. Ob die wirklich so einen Spaß daran haben, was ihnen die Gene so vorschreiben, wage ich anzuzweifeln. Die sonst so gemächlichen Tiere, eher auf Ausgeglichenheit getrimmt, keuchen uns stöhnen ob der gewaltigen Anstrengung.

Schon steigen wir in das Airboot. Das ist so ein Stahlkahn mit hinten einem großen Propeller. Haben alle Leute Platz genommen, lugt die Bordwand kaum 10 cm aus dem Wasser. Der Kapitän nimmt oben vor dem Propeller seinen Platz ein und startet die Maschine. Von nun an sind Gespräche nur noch mühsam zu führen. Schon geht er los, der wilde Ritt. Nach kurzer Zeit wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Der Spritverbrauch dieses Gefährts ist enorm, wird uns erklärt. Wir tuckern nun gemächlich durch die Mangroven.

Noch einmal wird aufgedreht. Das Boot kommt merklich aus dem Wasser und so scheint es mir auch wesentlich angenehmer. Ich genieße es und wünsche mehr, vergessend des Verbrauches. Auf einer Lichtung – ja so kann man das wohl bezeichnen – des Schilfes stoppen wir. Der Kapitän wirft ein paar Futterkugeln ins Wasser. Blitzartig siehst du am Ufer die Alligatoren ins Wasser gleiten. Eine wilde wasserschäumende Schlacht ums Futter beginnt, genau neben der Bordwand. Wir sind nicht wirklich weit von diesen Viechern entfernt und richtig sicher fühle ich mich auch nicht. Eine falsche, zu kentern anregende Bewegung und ich glaube, wir hätten keine Chance. Will ich mir gar nicht vorstellen!

Wieder zurück im Camp besuchen wir die Snake Show. Da erklärt einer, wie unheimlich giftig die Schlangen so sind und spielt ein wenig mit ihnen. Alles in der typischen amerikanischen Show Manier. Ich hoffe inständig, dass er weiß, was er tut.

Zu guter Letzt kann der wer möchte einen kleinen Alligator auf den Arm nehmen. Vorsorglich ist dessen Mund ein wenig blockiert. Wie jeder weiß, haben sie kaum Muskeln um ihn zu öffnen, wohl aber gewaltige um ihn zu schließen. Ich frage mich ob der Betreuer mehr Angst um uns oder seinen Schützling hat. Das Tier fühlt sich sehr angenehm weich und gar nicht kalt an, wie man eventuell vermuten könnte.

In unserem gebuchten Paket bleibt nur noch ein Programmpunkt offen. Die Swamp Buggy Tour. Das ist so ein etwas höherer LKW mit riesen Radfreiheit. Damit fahren wir nun durchs nasse Grün. Kaum aufgesattelt fängt es in Strömen an zu regnen. Ein Jeder such den einen Platz in der Mitte des Wagens. Winde peitschen die fallenden Wasser auf unsere Körper. Glücklicherweise ist es nicht kalt. Wir, schon an das hiesige Klima gewöhnt, finden es aber doch.

Es gibt auch ein paar Stellen im Wald, wo es anders aussah, als ich bisher gesehen. Sandiger Boden durchstreift mit mäanderten Wasserläufen. Hier waren Indianer zu Hause. Noch heute streifen Raubkatzen durchs Gelände. Fröhlich erzählt unser Guide wie jemand ein Foto eines Wanderers machen wollte. Als er dann das Bild betrachtete, wurde dieser gerade von einer Raubkatze angesprungen. Toll für den Fotografen, weniger für den Wanderer.

Eine ehemalige Behausung der vormals hier lebenden Indianer. Sicher kein Original. Für die Vorstellung durchaus geeignet.

Auch ein paar andere große Tiere bekommen wir zu Gesicht. Ob diese sich mehr des Regens freuen? Mag sein.

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