Eugenio Recuenco 365° 🇩🇪

CAMERA WORK

Nahe dem Savignyplatz, im zweiten Hinterhof direkt an der S-Bahn Trasse, ist momentan die Ausstellung des Künstlers Eugenio Recuenco. Das Gebäude an sich scheint friedlich in der sonst so hektischen Stadt. Als erstes fällt mein Blick auf dieses so durchweg positive Bild.

Ja da ist ja mal Eine freudig überrascht, mich hier zu sehen. Gleich nebenan saßen Diejenigen die diese Ausstellung beaufsichtigen. Selbst wenn ich es an Berliner Verhältnissen messe, fühlte ich mich schon willkommener. Aber egal. Wir sind nicht hier um den endemischen Kommunikationsritualen zu frönen.

Daneben kommt man in einen Raum, völlig ohne sichtbare Beleuchtung. Das einzige Licht was diesen Raum erhellt kommt diffus durch die Bilder, welche den Raum bis an die Decke schmücken. Ein eigenartiges Gefühl macht sich sofort breit. Zum Teil ist es die ungestillte Neugier zu ergründen, was es damit auf sich hat. Zum anderen ist es irgendwie ehrfürchtig.

Gehen wir etwas genauer darauf ein. Als Erstes fällt sicher auf, dass die einzelnen Darstellungen immer den gleichen Rahmen haben. Ich spreche hier nicht von dem eigentlichen Rahmen des Kunstwerkes an sich, sondern den Abgebildeten. Immer ist es der gleiche Raum. Wände, Decke und ein kleines sonnenbeleuchtetes Fenster. Klar kommt die Frage auf, was das denn nun zu bedeuten hat. Oder eigentlich fragt man sich doch in der Szene, was der Künstler damit ausdrücken wollte.

In mir keimt der Verdacht, es handle sich um unterschiedliche Situationen des Lebens, in die man sich so verstricken könnt.

Oder welches Abbild man von sich selbst erschafft.

Ein aufgeblasenes Ego – hier ohne Wertung

Was du heute kannst besorgen… Hier wurde etwas lange auf den nächsten Waschtag gewartet.

Nun fällt selbst mir auf, dass auf jedem der Bilder ein Kalenderblatt zu finden ist. Die 365°, der Ausstellungstitel, könnt auch dazu passen, dass es ein Bild für jeden Tag des Jahres geben könnt. Einzig das Zeichen ° verwirret mich. Einen Kreiß, als Synonym für alle Lebenslagen dargestellt in Winkeln, wäre bei 360° voll. Es gibt also noch mehr Betrachtungswinkel. Scheint nicht unmöglich. Dieser Fakt wird aber in der heutigen Zeit doch eher vernachlässigt, dünkt mich.

Derjenige der hier stand Pate, beweißt…

Diese Szene erinnert – aber gleichsam werden die Unterschiede gewahr. Ob es auch wird enden so tragisch?

Wer nicht über seinen eigenen Schatten springen kann, dem bleibt wohl nichts anderes übrig.

Hier für alle die sich gerne im Knobeln versuchen. Welcher Tag ist hier wohl gemeint?

Ich weiß nicht genau, ob hier ein wenig Wertung eingeflossen ist. Für einen Künstler ist es sicher ein herber Verlust, sollten die Farben verboten werden. Auch die Schönheit, welche ja bekanntlich bestimmt durch das Detail, verlangst schon ein sehr genaues Hinschauen. Das wiederspricht doch meines Wissens, dem eigentlichen Zweck dieses Gewandes.

Ja – das ist gerade eines der bewegenden Themen auf der Welt. Mülltrennung ist schon wichtig. War es so gemeint? Was wird passieren wenn der Raum ist gefüllet bis an sein oberen Rand?

Noch viele der Bilder suchen eine Interpretation.

Auch möchte ich euch nicht verheimlichen – im Falle eure Portokasse hat einen kleinen Überschuss.

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