El Quseir 🇪🇬

Mövenpick Resort El Quseir

Unsere erste Aufgabe heute ist es das Frühstück auszutesten. Für mich unüblich, sind wir fast die Letzten. 

Für die noch anwesenden Gäste ist die Fülle an Auswahl erdrückend. Kaum ein Tellerchen auf dem Büfett ist schon leer. Mich überkommt ein leicht schlechtes Gewissen.

Klar werden einige Gäste sagen, dass sie das ja teuer bezahlen und diesen Service auch erwarten. Es sollte eigentlich keine Rolle spielen, aber wir sind hier in Afrika.

Kaum weiter südlich liegt der Sudan und ich habe noch keinen darüber sprechen hören, welcher diesen als Schlaraffenland bezeichnete, wo du nur aufmachen musst deinen Mund und es wird sich ein gebratener Hähnchenschlegel auf deinen Zähnen nieder setzen.

Wir rätseln, warum nur gerade wir nicht hier auf dem Boden hocken und jeden Grashalm auszupfen, welcher es trotz dieser rauen Umgebung schaffte, Fuß zu fassen. Warum nur haben wir dieses Privileg? GG meint, es wäre doch denkbar, dass wir im vorherigen Leben genügend Karma Points gesammelt haben um ein besseres Leben zu verdienen. Das mag sein. Im Jetzigen wäre dieses aber eher hinderlich. Angenommen es gibt eine Konstante Anzahl dieser Punkte. So muss für jeden Punkt, den ein Jemand bekommt der mir das Leben einfacher gestaltet, irgend Jemand einer abgezogen werden. Wer liegt da ferner als ich. Würd ich gerecht finden. Wahrscheinlich bekomme ich aber auch für diese Einstellung einen Punkt. Wem wird er genommen? Ihr seht, einfacher wird’s nicht, egal wie man es betrachtet.

Das Hotel liegt sehr schön gelegen. Klar am Meer. Hier liegt immer alles am Meer. Wenn nicht an dem flüssigen dann an dem Sandigen.

Die kleinen Häuschen, welche die Zimmer beherbergen, sind weit verstreut und im nubischen Stiel. So siehst du im ersten Moment gar nicht die Ausdehnung des Ganzen. Wir haben ein Zimmer mit Gartenblick am hintersten Ende der Anlage. Wer nun meint, dieses sei ein Nachteil dem kann ich versichern, so schlecht ist es nicht. Ganz entgegen der Vorstellung haben wir blick aufs Meer und einen großzügigen Platz in welchen Mitte sich ein Pool befindet.

Der Weg zum Restaurant ist hingegen länger. Das kann man nun auch wieder so oder so sehen. Zum Ersten – was hast du hier schon groß zu tun? Du liegst hier rum und verfolgst der Sonne Lauf. Da bei dieser Tätigkeit der Kalorienbedarf doch in keiner Weise an die durch das reichhaltige Mahl zugefügten herankommt, ist es durchaus sinnvoll ein paar Schritte zu laufen.

Wenn ich ehrlich bin, wird das nicht reichen. Schaust du auf die Karte, so ist eigentlich den ganzen Tag irgend eine Essenszeit. Alles wahrzunehmen erforderte eigentlich, den ganzen Tag hin und her zu laufen und schlank würdest du auch nicht werden. Ein weiterer positiver Effekt der Entfernung vom Hauptgebäude folgt aus der gleichsam weiten Entfernung zum Stromgenerator. Die ganze Zeit dieses laute Brummen um den Strom für die unzähligen Leuchtsterne zu liefern, würde mich die ganze Nacht wach halten.

Rechts und Links vom Hotel ist eigentlich das Nichts, bis die nächste Anlage kommt. Kommen wir nun zu dem worüber sich der Deutsche am meisten unterhält. Dem Wetter. Warum fährt man denn im Winter nach Süden in die Abgeschiedenheit. Sonne! Die ist da aber der Wind macht hier mindestens 20 Knoten, wenn er übers Land fegt. Die Palmen haben zu tun nicht ihren Halt zu verlieren. Die Brandung über dem Riff erlaubt kein Baden. Tauchen ist auf Grund der vielen Schwebeteilchen auch nicht Erfolg versprechend.

So gehen wir mal da hin und mal dort. Erkunden die Anlage und erkunden die Möglichkeiten dem Trott auszubrechen. Was sofort auffällt ist die Diskrepanz der Geschlechter. Wo doch in Asien die Frauen die Oberhand hatten, da sie zur der Pflege des Anwesens mehr Befähigung haben (wurde uns so verklickert), sind hier nur Männer am Werken. Ich vermute auch die total andere Auffassung, wie sie zu entlohnen seien. Das Personal ist sehr nett. Was soll ich sagen. Ich habe bis jetzt ein komisches Gefühl. Normalerweise steigen wir nicht in dieser Kategorie ab und haben auch immer sehr schnell irgend wie einen Draht zu den Leuten gefunden. Hier pass ich bis jetzt noch nicht so ganz rein.

Am Nachmittag kommt die Vertretung von der Reiseagentur. Auch hier wieder ist etwas, was mich ein wenig verunsichert. Er versucht uns nett, aber sehr bestimmend, zu überzeugen, alles bei ihm zu buchen, sollten wir was unternehmen wollen. Alle Anderen seien Schlitzohren. Er arbeite ja nun schon lange mit Deutschen zusammen. Was bei Anderen alles so passieren kann. Mir ist das ein wenig zu forcierend. Stellst du dann eine Frage – ist immer alles kein Problem – bei ihm. Wer die Welt kennt weiß, dass das so gar nicht sein kann. So fühl ich mich ein wenig gedrängt. Der einzig Trost – wenn was schief läuft werd ich Schauinsland anrufen – arbeite ja quasi für sie. ;)

Eine kleine Überraschung war dann auch, dass sie hier im Whirlpool nackig rum sitzen. Egal ob sich da nur Touristen aufhalten oder nicht. Im Foyer dieses Ensemble. Lümmelt da der Weihnachtsmann rum? Das ist wohl der Tatsache geschuldet, dass hier die meisten Gäste aus Deutschland kommen.

1 Kommentar

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*