El Calafate 🇦🇷 (33)

Argentinien [Lago Argentino]

Joe: Wir sind wirklich früh raus. Vor 7:00 Uhr. Früher ging nicht, weil unsere Herbergsmutter nicht früher Frühstück machen konnte, da der Bäcker erst um 7 öffnet. Unser gestern gekauftes Essen rein ins Auto und los. Die Stadt liegt wirklich im Nirgendwo. Zwar gibt es genau hier einen riesigen See, aber sonst ist alles weit entfernt. Die Landschaft ist gezeichnet von einer fast unendlichen Weite. Die Straße hinaus ist schnurgerade. Dann kommt erst mal eine ganze Weile nichts. Gut, um diese Zeit ist es besser, nichts um sich zu haben, und somit dem Ziel ungestört näherzukommen, aber immer – das wäre nicht meine Gegend. (🇬🇧 translate article)

Bandera(Ar)

Nach 50 km kommt eine Kreuzung. Das erwähne ich nur, damit auch wirklich klar ist, dass dazwischen nichts ist, außer den kleinen Grasbüscheln. Wir kommen in den Nationalpark, kurz nach 08:00 Uhr. Es ist noch alles sehr friedlich. Das Schöne an der frühen Zeit ist, dass die Farben noch so anders sind. Die Welt da um uns herum ist gerade erst am Aufwachen. Die beiden Vögel sitzen wartend, je auf einem Stock, und begrüßen sich zum neuen Tag. Kurz ein kleines Gespräch, bevor ein jeder seine Schicht beginnt, die da beinhaltet auf dem Stocke so lange zu sitzen, bis sich ein Getier, was einer Mahlzeit würdig ist zeigt, um von einem dieser beiden gefangen zu werden.

Am Horizont tauchen Berge auf. Die Anden sind nicht weit. Plötzlich nach einer Kurve bist du dann da. Perito Moreno. Unvermittelt stehst du vor einer 40 Meter hohen Wand aus Eis. Boah.

Es ist gewaltig. Die morgendliche Sonne färbt das Eis in jeder Spalte türkis. Es ist vollkommen still. (glücklicherweise sind wir fast alleine hier) Dann durchdringt diese Stille ein lautes Krachen. Kurz danach ein dumpfes Grollen. Wieder Stille. Nur das leise Rauschen des Wassers ist zu hören. Plötzlich wie ein Knall und Rasseln. Ein Stück Eis bricht von der Masse ab und stürzt mit lautem Getöse in den See. Wirklich beeindruckend. Ja wir gehen von einer Seite zur anderen und schauen uns den Gletscher aus unterschiedlichen Perspektiven an.

Perito Moreno(Ar) Gegen Mittag fahren wir zum Bootsanleger und boarden ein. Das Schiff fährt bis kurz vor den Gletscher, um dann auf der anderen Seite anzulanden. Dort werden wir erst einmal begrüßt und gesiebt. Die, die Spanisch sprechen, werden separiert. Wir – ich denke mal der ganze Rest – kommen in eine Gruppe, um die ersten Anweisungen entgegenzunehmen. Die meisten in unserer Gruppe sind Koreaner. Die waren ganz nett, aber irgendwie ist so ein Gruppending nicht das Meinige.

Perito Moreno(Ar) treckingImmer wird alles 100 Mal erzählt, überall wird noch mal nachgefragt, an jeder Stelle wird gestoppt, immer steht dir einer im Bild. Insgesamt vergeht mehr Zeit mit Administrieren der Gruppe als mit der eigentlichen Expedition.

Die Expedition startet erst in einer Stunde. So lange haben wir Zeit, unser selbst mitgebrachtes Essen zu verspeisen, dann geht es los. Wir bekommen Eisschuhe untergeschnallt. Echt, wir sitzen da und jemand zieht uns die Dinger an. Nobel.

Perito Moreno(Ar) trecking

Dann rauf auf den Gletscher. Der ist wirklich toll und die Argentinier versuchen zu verhindern, zu viele Verluste von Leuten zu haben, die in irgendwelche Spalten fallen. Dadurch ist natürlich der Fun-Faktor auch etwas geschmälert. Es sind sehr eigentümliche Formen und Farben von weiß bis blau.

Perito Moreno(Ar) trecking

In den Spalten und Löchern, welche bis zu 100 Meter tief sind, strömt rauschend klares Wasser.

Am Ende der Tour wird uns Whisky mit Gletschereis serviert.

Perito Moreno(Ar) Wisky

Nun sollten wir nochmals eine Stunde auf die Rückkehr unseres Bootes warten. Irgendwie fand ich es nicht so wirklich amüsierend, eine Stunde darüber nachzudenken, dass ein Schiff wird kommen, und so schmuggelten wir uns auf ein früheres. Ein paar Koreaner wollten es uns gleichtun, fragten aber blöderweise. Wir haben ihnen zum Abschied zugewinkt.
Ja was nun? Ein Tag ist wirklich ausreichend, um diesen Ort zu besichtigen. Wir fuhren noch eine Stichstraße rein, um festzustellen, dass da nix war.
Also zurück nach El Calafate.

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