Drachenfels (2) 🇩🇪


Erlenbach: Ich wache durch die Vermengung zweier Dinge auf. Einen Strahl der Sonne und lautem Gezwitscher. Noch ist die menschliche Zivilisation meistenteils am Ruhen.  Ich schnappe meine Kamera und tingele ein wenig herum.

In dieser Gegend, genannt wird es wohl Wasgau, (Was für ein wunderlich Name?) stehen ja ein paar einsame Felsen herum. Also in einer größeren Dichte als statistisch. Nicht weniger minder oft trägt auch der noch so kleinste Felsen ein Gemäuer. So auch hier der Berwartstein. 🌍 Er ist nicht wirklich hoch und doch hoch genug befunden.

Die Zufahrt ist heute gesperrt. Ich schleiche mich zusammen mit ein paar Rehen durchs Unterholz.

Die Burg an sich sieht ganz gut erhalten aus. Sie wird offensichtlich auch bewohnt und bewirtschaftet. Kommen wir zum instant History Kapitel. Um die 1150´ger war die Burg schon da. Da nämlich hat Barbarossa die Feste dem Bischof von Speyer geschenkt. Im 13. Jahrhundert bekam dann die Burg zu ihrem Namen mit derer von Bewartstein. Diese hatten sich wohl erfolgreich der Güter Vorbeifahrender angenommen, bis das dann die Elsässer genug hatten und die Burg zerstörten. Also so ganz unbescholten kam die Burg nicht über die Jahrtausende. Doch sie wurde alsbald wieder aufgebaut. Wie ging es weiter? Die Bewartsteiner steckten mehr Energie in die Raubritterkunst, denn in die Erhaltung der Art. So Herrinnenlos fiel die Burg ans Kloster Weißenburg. Hans Trapp bekam die Burg, mit etwas ungeklärten Eigentumsverhältnissen, von Philipp dem Aufrichtigen geschenkt, was seinem Namen ja nicht wirklich alle Ehre macht. Doch wer die Macht, der hat auch Recht. Heute wie damals. Und nun kommt noch die abstruse Fortführung der Geschichte. Uns Hans bekam auch noch das ganze Zugehör übereignet. Das ließ das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen kommen. Doch nicht ganz ohne dieses Wasser, gehet die Geschichte weiter. Die Weißenburger Klosterherren*innen stauten das Bächlein an, um das Dorf trockenzulegen. Gefiel den Rittern nun ganz und gar nicht und so wurde nach Ritterart gehandelt. Alles was nicht gefällt gehört zerstört. Die Wassermassen trafen weniger das Dorf, denn das Weißenburger Kloster. Pech gehabt. Diese Wasserfede genannte Auseinandersetzung blieb politisch auch nicht ohne Auswirkungen. Doch ich höre hier mal auf. Hans Trapp sichert sich jedenfalls mit dieser Geschichte einen Platz in der hiesigen Sagenwelt.

Zu dem Zugehör gehört auch der etwas zugige Turm gegenüber, welcher Little France genannt. Errichtet wurde er sicher, um den Franzosen Einhalt zu gebieten, sich in die inneren Belange einzumischen.

Von dort hat man einen schönen Blick auf die Burg.

Der Turm steht sogar offen. Mich verwunderts. Eine nicht gerade im besten Zustand befindliche Treppe lockt dich förmlich in die Höhe. Doch von dorten ist der Blick keineswegs erquickender.

Ich möchte zurück zum Zeltplatz. Der Weg dahin verleitet mich weniger als der Nestelberg. Der Kompromiss: ich ersteige den Nestelberg und poltere folgend den Hang herunter. Nicht gerade ein geruhsamer Morgenspaziergang doch die Herausforderung fasziniert.


Unsere Zelte abzubrechen auf dem Zeltplatz fällt uns nur in der Hinsicht schwer, kein Zelt dabei zu haben. So machen wir uns einfach nur vom Acker. Kaum ein paar Meter weiter Richtung Busenberg lockt ein weiterer Fels. Ich kann nicht umhin.

Auch dieser Fels beherbergt eine Burg, welche Drachenfels benannt. 🌍 Woher dieser Name, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Es wird jedenfalls nicht davon gesprochen, dass die Burgherrin Patin für den Namen stand. In die Auseinandersetzung der Bewartsteiner mit den Elsässern waren die von Drachenfels nicht wirklich inkludiert. Allenthalben erlitten sie das, was man heute Kollateralschaden nennt. Dafür mussten die Straßburger einen Ausgleich zahlen.  Heute verwundert dieses Konstrukt doch eher und wirft die Frage auf, zu was und warum es wohl dienlich. Uneinnehmbar scheint es nicht, doch eine Besteigung lässt einen tollen Blick erhoffen.

Ausgetreten sind die Stufen. Ob sich hier die stählernen Sohlen der Ritter abwetzten?

Oben angekommen erwartet man nicht, noch weiter ansteigen zu können. Doch auch dieser Teil ist erklimmbar. Erklimmbar  – wohl das falsche Wort. Eine Treppe führt bequem nach oben.

Schöner Blick, doch einer herannahenden Armee möchte ich mich hier nicht stellen.

So richtig viel vorhanden ist nicht, dass was ich Räume nennen würd. Wo haben die gefeiert, gegessen, geschlafen, gesoffen? Einzig dieses Kellergewölbe. Hier war wohl mal der Brunnen, der das Ganze versorgte. Heute trocken und ca. 2 Meter tief. Wozu das Geländer? Es gibt auch noch ein paar andere Abschnitte, welche heute Baustelle. Eventuell ist dort mehr. Ich ziehe erst einmal von dannen.


Der nächste Halt ist in Schwangau an der Mariengrotte 🌍 beginnt der Weg hinauf.

Der Hockerstein ruft. Aus dieser Perspektive kaum zu glauben, dass man da einfach hoch kann.

Sehr schwierig ist es nicht.

Schon hat man einen tollen Blick auf Schwanheim.

Wir tollen noch ein wenig im Unterholz um den Felsen. Doch nun müssen wir zurück.

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