Die Ente ist zurück 🦆

Vor einem Jahr brütete eine Ente auf unserem Balkon. Kurz bevor wir auf die Azoren gefahren sind, kam ich im Dunkeln auf die Terrasse. Unbedarft schritt ich darüber bis dann etwas aus unserem Blumenkasten stob. Erschrocken stand ich da. Was war denn das? Am nächsten Morgen sah ich eine Kuhle. Es passierte erst einmal nichts weiter für ein paar Tage. Als ich wieder einmal auf die Terrasse kam und zum Geländer ging, schreckte wieder etwas auf und flüchtete. Nun sah ich schon, unserer Ente ist zurück.

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In der Kuhle lagen auf wenig Gras 4 Eier. Oh Mann – geht das wieder los! Schuldbewusst sie verscheucht zu haben ging ich in den Garten, sammelte trockenes Gras um die Eier abzudecken. Diesen Tag kam sie nicht wieder. Doch am nächsten Morgen saß sie auf den Eiern, als wenn nichts gewesen. Ich erklärte ihr, dass ich mich dieses Mal nicht so intensiv um sie kümmern könne und dass wir nun alsbald verreisen. Keine Reaktion.

Kurz darauf lagen 10 Eier in dem Nest. Ich informierte die Wildtierstation. Am 03.05. wäre der errechnete Schlupftermin. OK – da bin ich gerade wieder da. Hoffen wir das Beste.

Nun sind wir zurück aus dem Urlaub. Die Ente sitzt den ganzen Tag auf dem Nest und bewegt sich kaum. Lediglich kurz vor Sonnenaufgang deckt sie die Eier zu und ist für eine Stunde weg.

Am 2. Mai spät Abends ruft GG mich an. »Irgendetwas passiert da draußen! Die Ente zuppelt die ganze Zeit am Nest und ist nicht mehr still« Ich eile nach Haus. Irgendetwas schaut da neben der Ente heraus.

Am nächsten Morgen die Gewissheit. Es geht los. Erst sind sie sehr scheu und halten sich unter oder direkt neben der Mutter auf.

Doch schon bald wird es den Küken zu warm. Immer mehr kommen unter der Mutter hervor.

Ein ganz schönes Gewusel.

Noch pflegt sie ihr Nest doch die Kleinen spielen verrückt.

Indessen sind alle geschlüpft. Doch was jetzt? Die Mutter kann ja fliegen, doch die Kleinen.. Aufgeregt sucht sie nach einer Lösung. Ich kann Euch jetzt schon sagen, dass sie nicht die hellste Kerze auf der Torte. Es wird sich noch eine Weile hinziehen.

Die Küken wollen ihr natürlich folgen. So drängen sie sich an der Ecke vom Blumenkasten. Das kann doch nicht gut gehen!

Schon fällt eines herunter. In seiner Panik versteckt es sich unter der Terrassendielung und findet keinen Weg hinaus.

Die Mutter sofort hinterher. Etwas ziellos folgt sie den jammernden Rufen. Doch sehen kann sie es nicht. Die anderen Küken wollen allerdings nicht alleine bleiben.

Sie sucht vergeblich scheints die anderen Küken zu ignorierend. Immer wieder ruft sie und erhält nur Hilferufe des Kükens unter den Brettern.

So wird das nichts. Ich sehe den kleinen Schnabel immer wieder in den Ritzen zwischen den Brettern. Ich muss jetzt was unternehmen. Erst decke ich die Terrasse mit einer Decke ab, damit das Küken nur noch Licht am Rand sieht, wo es hinausschlüpfen könnte. Es hilft nichts. Die Mutter mit ihrer restlichen Schar ist in der hintersten Ecke zusammengedrückt und beobachtet. Ich hole den Akkuschrauber. Hilft ja nichts. Kaum habe ich etliche Schrauben gelöst und das Brett ein wenig angehoben schlüpfte es durch meine Finger.

Nun sind alle zusammen. Jetzt müssen wir nur noch runter. Doch wo und wie?

Was soll das nun? Sie weiß ja das wir hier durch Gehen. Sollen wir ihr öffnen oder Helfen?

Die Zeit läuft ein wenig davon. Wir zeichnen erst einmal die Laute auf, für alle Fälle. Enten dürfen nie den akustischen Ton zueinander verlieren. Dann gehe ich raus und fange die Hälfte der Küken, verfrachte sie in den bereitgestellten Korb. Schnell in Keller, um das Absprungbrett vom letzten Jahr zu installieren. Es hilft nichts. Soll ich die Alte auch einfangen? Schon der Versuch schreckte sie so sehr, dass sie sich davon machte. Unten im Garten ihre Rufe. Die nicht eingefangenen Küken wagemutig hinterher. 25 Meter im freien Fall. Unten hatten wir alle alten Matratzen und Decken verteilt. Ich sprinte mit meinem Körbchen nach unten.

Leider kommt eines der Küken weit weg vom Haus auf die Kante eines Blumenkübels. Wir sind sehr traurig. Ich gehe mit meinem Küken-Körbchen langsam Richtung Ausgang. Die Restfamilie folgt.

So gehen wir weiter Richtung Straße, sperren diese und erreichen den Kanal.

Die Alte kann nun nicht mehr warten, ihr Element zu erreichen und springt sofort rein. 3 Küken hinterher. Ich noch immer mit dem Rest in meinem Körbchen. Sofort kommt ein Erpel auf sie zu und möchte sie zwangsbeglücken. Das Leben ist schon hart. Sie möchte gerne weg doch ihr Mutterinstinkt hindert sie daran. Am Ende lässt sie es über sich ergehen, um ihre Kinder zu retten.

Ich lasse nun die Küken aus dem Körbchen. Alsgleich springen sie hinterher und machen sich sofort auf den Weg. Kein Danke und kein Zurückblicken. Gut, 9 von 10 ist nicht perfekt – doch immerhin…

A bientôt -Jusqu’à la prochaine fois.

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