Die eisige Oder 🇩🇪 🇵🇱

Sylvester ist nicht unser Tag

Draußen ist es frostklirrend. Wir haben gar keine Lust uns aus der wolligen Wärme der Heizung zu begeben. Gegen 23 Uhr raffen wir uns auf um das Feuerwerk nicht zu verpassen.  Mehr rutschend als gehend bewegen wir uns durch die Stadt. Am Oderufer zündeln schon ein wenig Leute. Komisch in dieser Stadt wirkt alles so ein wenig halb. Halbherzig, halbgelungen, halbseidig, halbautomatisch, halbleer, halb freundlich oder halbwelk. Liegt es daran, dass die Stadt auch einer Hälfte ist beraubet? Das was hier abgeht berauscht uns nicht mal halb. Wir beschließen auf die andere Seite des Flusses zu gehen. In Polen weiß man ja noch wie gefeiert wird. Auf des Brückens Mitte stellen wir nun fest, dass unsere Situation ausweislos ausweglos ist. Gleichfalls die ernüchternde Erkenntnis, auch des Geldes Fülle nicht bemannt zu sein. Das Jahr nähert sich seiner letzten Minuten. Die Feiernden im Speicher begeben sich nach Draußen. Wir schlüpfen in diesem Moment am Kontroller vorbei nach Drinnen. Halb schlafen, halb trunken langweilet sich der Großteil derer, die hier Gäste zu einer Party genannt werden. Ich beschließe, mich nicht der mich umgebenden Gemütslage auszusetzten und schon gar nicht anzuschließen. Also raus! Auf dem Weg durch die Gassen hören wir noch Musik aus einem Keller. Studenten feiern hier ausgelassen. Wir gesellen uns dazu bis wir nach einer halben Stunde mit dem Hinweis rauskomplementiert werden, dass das eine privat Veranstaltung sei. Wenn das Jahr sich in den ersten Minuten prägt so ist nichts zu erwarten.

ein paar Tage später…

Immernoch ist bitterkalt und der Fluss steht still. Unter den zusammengeschobenen Eischollen, gurgel und geglugse.Die Eisfläche betrete ich an der polnische Seite unter großen Vorbehalten.Auf den eigentlichen Fluss wage ich mich aber nicht

Bizare Formen gebildet durch Kälte

Natürlich wird in Polen weiter geangelt

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*