Mein erster Eindruck verhungern wirst du hier nicht. Ansonsten hat es hier das Flair, wie man ihn von heutigen Seebädern her kennt. Kleine Läden mit ortstypischen Zeug, oder dem, was die Urlauber dafür halten. Keine mondänen Bauten der Zeit der Kaiserbäder. Eher alles architektonisch unscheinbar. Markanter ist sicher das Parkplatzproblem. Im Prinzip sind sie nicht vorhanden oder teuer bezahlbar. An wen die Geschäfte ihr Zeug und die Restaurants ihr Essen verkaufen, wenn du hier zwar her kommst….Gleich unten neben der Seebrücke ein Lokal, welches mich locken könnt, wär schönes Wetter. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort. Auch schauen wir bei den beiden Möglichkeiten zum Campen vorbei. Nun zurück. Schon fängt es an zu regnen. Die ganze Nacht lassen die Wolken ihre Last fallen und der Wind stobt übers Land. Wie gut ein Obdach zu haben.
Am Morgen ist das mit dem ärgsten Regen vorbei. Nur noch ab und zu fegt ein Niesel über uns.
Damit kann ich leben. Die Menschen, welche am Strand Aktivitäten anbieten eher weniger. Hier ist nichts los. Doch irgendwie schön und man fühlt sich wie der erste, ja wie der einzige Mensch.
Noch nie war ich gewesen an des letzten Zipfels End im Norden, genannt Darßer Ort. Das ist ein Naturschutzgebiet in der Schwemmsandzone. Ein Weg solle dahin führen. Der gestrige Regen hat schon so seine Spuren hinterlassen, welche das Fahrradfahren nicht wirklich angenehmer gestalten. Doch ich bin zufrieden. Grad regnet es nicht.
Alles steht im satten Grün. Nur das Heidekraut hebt sich hervor.
Hier oben noch einen Hafen zu finden, erstaunt uns ein wenig. 🌍 Dieser wurde eher als Nothafen für alle Fälle eingerichtet. Doch anscheinend ist damit auch die Not der Fischer gemeint, nicht verhungern zu wollen.
Bei der Hafenausfahrt ist dann auch Schluss. Hier beginnt die Kernzone des Nationalparks. Nur Gestalten ohne jegliche Papiere dürfen hier durch.
Auch mit dem Fahrradfahren ist Schluss. Ein Bohlenweg geleitet dich über nasses Land.
Die Aussicht am nördlichsten Punkt des Weges auf die sich ständig verändernde Küstenlinie. 🌍
Der Weg schwenkt Richtung Westen und quert eine Dünenlandschaft bis hin zum Strand. Auch hier ist der Strand Richtung Norden gesperrt. Aus der Ferne sehen wir eine riesige Kolonie von – was auch immer.
Kurz geht es am Strand entlang bis zum Leuchtturm. 🌍 Gut, dass das dran steht. Das ortsansässige Café offeriert leider nur Kaffee für diejenigen, welche das Museum besichtigen. Irgendwie blöd. Wir gehen zurück zu unseren Fahrrädern.
An der Ostseite des Nationalparks ist ein riesiger Campingplatz. Mitten in den Dünen. Das hätte ich nicht erwartet. Zumal die Dünen dem Küstenschutz dienen. Ein Trecker zieht dir bei Bedarf deinen Wohnwagen in die Dünen. Campervans können das nicht. Diese müssen etwas abseits im Walde stehen, wie auch all die Autos. Doch der Strand ist toll. Heuer suchen sie wohl Bernstein und sieben dazu die stinkenden Reste von Algen mit ihren Fingern.
Unsern Parkplatz müssen wir räumen. Wir haben uns auf dem Campingplatz in Zingst eingemietet. 🌍 Zum einen wollen wir mal wieder richtig duschen und zum anderen bietet dieser Sauna und Schwimmbad. Auch unsere sämtlichen Abwasserbehälter sind voll. Eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt auch das Wetter. Dunkle Wolken kommen übers Land.
Der Zeltplatz ist toll. Wir ergattern einen Platz im Schwimmbad und einen in der Sauna. Es dürfen immer nur 10 Leute rein. Da siehst du viele enttäuschte Gesichter. Ein Spaziergang durch die Stadt wird vom Wetter verleidet und wir kehren um.
Am Morgen beeilen wir uns nicht großartig. Die Heimreise steht an. Wir stoppen in Ahrenshop. Der Parkplatz ist nicht für Wohnmobile, doch ist kein anderer da. Mit unserm Teil passen wir ja auch locker drauf. Ist eher für die großen Teile relevant. Doch der Preis ist ein wenig überzogen, finde ich. Beim Weg zum Strand entdecken wir noch einen 2h Parkplatz oben an den Dünen. 🌍 Also Den Wagen geholt und einen Teil der bezahlten Parkzeit verschenkt.
Häuser stehen malerisch in den Dünen. Die armen Leute die hier wohnen. Müssen das ganze Jahr diese Aussicht ertragen. Doch wir glauben, dass hier keiner mehr wohnt. Alles was zu Geld zu machen ist wird getan. So sind das vermutlich Ferienwohnungen.
An dieser Stelle der Küste versucht das Meer energisch sich des Strandes Sand zu bemächtigen, um ihn dann am Ende der Halbinsel abzulagern. Um nicht den Ort zu verlieren, sind mächtig Buhnen im Wasser, um der Wellen Kraft zu bändigen.
Ein paar Meter weiter ist die Steilküste. Hier sieht man jährlich die Veränderung. Früher waren hier Anlagen zur Sicherung des Reiches aufgestellt. Diese sind nun Geschichte, wie das Reich auch. Die Wellen haben sie geholt. Der Weg geht nicht mehr weiter und auch unser Ausflug ist zu Ende. Jetzt ist nur noch der leidvolle Weg durch die Staus aller Heimreisenden vor uns.













