Cromeleque de Vale Maria do Meio
Lissabon: Wir stehen früh auf um endlich mit der Linie 28E durch Lissabon zu fahren. Die Straßenbahn, welche wir erwischen, hat grad noch zwei Sitzplätze frei. Logisch ein Großteil Deutsche. Wer sonst schält sich so früh aus dem Bett. Der Fahrer weiß genau, dass keiner von seinen Gästen wird aussteigen, bis er nicht die ganze Strecke hat einmal abgefahren. So brettert er durch die leeren Gassen wie ein Berserker. Das Gefährt rüttelt und schüttelt, die Räder drehen oft durch. Bei jeder Kurve, und es gibt nicht wenige davon, wirft es dich von einer Seite des Sitzes auf die Andere. Aufpassen musst du, dass du dich nicht aus dem Fenster lehnst. Oftmals ist eine Hausecke so dicht, dass nichts dazwischen passt.
Am Endpunkt musst du aussteigen, läufst ein paar Meter nach vorne und wartest, dass du wieder einsteigen kannst. Schon lange wird dieser Teil des öffentlichen Nahverkehrs nicht mehr in der eigentlichen Bestimmung genutzt. Kaum einer der Einheimischen steigt zu und wenn wird er freudig begrüßt. Kaum einer nutz es um von A nach B zu kommen. Gegen 9 bricht nun die Hölle los. Unmengen von Touristen entern die Bahn, der Ton wird rauer. Der Fahrer hat das jeden Tag. Wer wird es ihm vergällen etwas angenervt zu sein. Wir müssen nur noch 2 Stationen. Bedanken uns freundlich für die tolle Fahrt und machen uns auf zum Frühstück.
Nun zum Flughafen, weil dort unser Mietwagen wartet. Unmengen von Reisenden warten gleich uns in einem stickigen Durchgang. Nach einer Stunde werden wir erlöst. Auf geht es raus aus der Stadt.
Über eine lange Brücke überquert man den Tejo. Sofort verlassen wir die Autobahn und fahren über Land. Der Boden ist ausgedörrt wie auch die Menschen, scheint mir. Nichts zeugt von Reichtum.
Interessant finden wir die kleinen Kirchen. Eine sieht wie eine Schnecke aus, im nächsten Dorf sind es aneinandergereihte Dreiecke und im darauf folgenden Quader.
Die Cromeleque de Vale Maria do Meio sind nich so einfach zu finden. Erst einmal sind wir daran vorbeigefahren. Ein Cromlech ist eine veraltete Bezeichnung für verschiedene Arten von Megalithbauwerken. Im Prinzip haben die einfach ein paar Hinkelsteine aufgerichtet und im Kreis aufgestellt.
Den Menhir de los Almendros erreichst du von einem kleinen Parkplatz folgend einem staubigen beidseits eingezäunten Weg. Dann steht er da sehr einsam in der Gegend rum.
Almendres Cromlech ist da mehr geselliger. 92 Menhiere sind oval angeordnet. In den Jahren sind wohl einige umgefallen und rollten ein wenig den Hang herunter. Sie wurden einfach wieder aufgestellt. Ob das nun noch den ursprüngliche Sinn ergibt und die gleiche Aura fängt – wer kann das sagen? Auf einigen Steinen sind noch Einritzungen zu sehen. Doch auch ohne diese, wird es zu einem mystischen Ort.
Nachtquartier schlagen wir in Évora auf. Ein kleines Haus direkt an der diesen Ort umgebenen Stadtmauer.
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