Wir brechen so gegen 11 in Santiago auf. Im Prinzip haben wir nichts anderes gemacht als gemütlich frühstücken. Auch toll, als wir unten waren und nach unserem Auto fragen, bekommen wir nur die Antwort »un momentito« und der Wagen wird geholt. Weiter geht es auf der Autobahn Richtung Norden. Alle paar Kilometer piept es im Wagen. Das ist so eine Art Zähler für die Straßenbenutzung. Ich mag nicht daran denken, was sie uns dafür berechnen werden.
Wir erreichen Zapallar. 🌎 Dort sind wir in einem alten Haus mit, sagen wir mal, nicht gänzlich positiver Geschichte untergebracht. Der ursprüngliche Besitzer, ein Hamburger, hat es wohl für seine Tochter erbauen lassen, welche sich aber in den falschen Mann verliebte und da dieser schon vergeben ward gewesen, nach ihrer Verbannung nach Deutschland, nahm sie sich das Leben. In dem Haus scheint vieles noch in dem Zustand, in welchem es damals war. Noch immer gibt es keine Heizung. Jeder Raum hat einen Kamin. Ansonsten stehen solche runden Gasbrenner im Flur. Schon beim Eintreten in die gute Stube bemerkt man den Duft von kaltem Feuer.
Das Haus ist toll gelegen. Der ganze Ort strahlt etwas Wohlhabendes aus.
Wir gehen runter und am Wasser entlang. Hier wird frischer Fisch an Land gebracht und man würde vermuten wollen, dass dieser entsprechend günstig serviert wird. Hier in dem Ort scheint nichts günstig. Schon wenn man die Karossen hier betrachtet, sind die nicht von Einkommensschwachen.
Zum Sonnenuntergang gehen wir auf den kleinen Kreuzhügel ◦Cerro De La Cruz◦ nebenan und schauen zu, wie unser Quartier langsam in die Nacht entgleitet.
Frühstück wird an einem großen Tisch eingenommen. Erst um 9 und alle zusammen. Wieder jemand dabei, der auch in Deutschland eine Zeit verbrachte. Wieder werden wir gewarnt aufzupassen, wenn wir unterwegs seien. Im Nachbarort soll anderes Volk unterwegs sein. Ich habe schon seit einer Weile das Gefühl, dass man in Chile erst einmal begutachtet wird. Uns können sie aber nicht so richtig einschätzen. Ich habe keine Standesdünkel und kann damit gar nichts anfangen. Also mal schauen in â—¦Papudoâ—¦. Hier ist gleich am Anfang des Strandes eine Kneipe, die mir scheint, in meine Shaggys Liste aufgenommen werden zu müssen. Unten nehmen die Fischer ihren gerade gefangenen Fisch aus, welcher dann oben zubereitet und verkauft wird. Später – noch bin ich nicht hungrig.
Wir fahren erst einmal weiter an die ◦Playa las Salinas◦. 🌎 Kurz vor dem Ende der Straße stehen überall Schilder, dass Parken nicht erlaubt sei. Wir kommen zu dem kleinen Platz, der das Ende der Straße darstellt und da steht ein Parkplatzwächter mit einem Kartenterminal in der Hand. Wohlgemerkt ist hier nichts drumherum. 4€ sind zu zahlen. Immerhin pass jemand auf unseren Kruschtel auf.
Auch an der Lagune stehen Schilder en Masse. Nur mal das ihr versteht, dass die hier echt nen Schilderwahn haben.
Wir gehen zwei Stunden ohne jegliches Denken an das, was noch zu tun sein könnte am Strand entlang und durch die Dünen. Das war mal notwendig.
Klar müssen wir zum Abendbrot nach ◦Papudo◦ in die schon erwähnte Kneipe. 🌎 Hier sind nur Einheimische. Englische Wörter werden über die ganze Terrasse gesammelt. Viele lächelnde Gesichter. Ist eigentlich egal, ob du das erhältst, was du dir gewünscht hast. Es ist alles lecker.
Die Fischer schenken den Vögeln die Reste der Fische, was diese gerne annehmen. Ein riesen Spektakel, bis dann nichts mehr da.
Schon sind die zwei Tage hier rum. Morgen geht es weiter nach Valparaiso.
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