Chaos am Himmel 🇩🇪 – Thanks Seagull

In der Zeitung erscheint ein Artikel mit den chaotischen Zuständen am Himmel. Ich kann mir darauf keinen Reim machen. Klar ist mal ein Flieger etwas spät dran. Klar fällt mal was aus. Aber bei den Massen erscheint mir es doch noch einigermaßen in den Bahnen zu laufen, welche erwünscht. Ich verbringe meine letzten Stunden an der Côte Bleu.

GG hat sich hier verabredet und hofft so auf einen Rücktransfer in die Stadt. Immer noch scheint die Sonne mit voller Kraft. Zu allem Ãœberfluss sind die Straßen runter in den Ort La Madrague schon weit vor dem Bahnhof, oben auf dem Rim, gesperrt. Verabredet haben wir uns in Petit Méjean. 3km in voller Hitze nur den Berg hoch und runter. Das kann ganz schön an den Kräften zehren. Très sportif – Meint der Uniformierte. Im Monoprix habe ich eine Styroporkiste ergattert, welche ich nun mit allem Essbaren und Trinkbaren durch die Landschaft schleppe. Sieht ein wenig komisch aus, bewährt sich aber. Die Verabredung klappt nicht und wir gehen zurück. Vorher natürlich baden.

Kaum aus dem Wasser muss ich auch schon los zum Flughafen. Der Berg kostet mich ein paar Jahre meines Lebens. Nun nur noch tanken, Auto abgeben und zum Gate.

Tanken ist nicht so einfach wenn deine Kreditkarte nicht akzeptiert wird. Aber gut. Ich sitze nun genau am Eingang von meinem Gate und da steht nur – 27! Überall sonst ist das Flugziel angepinnt. Na ja. 5min vor Abflug steht nun endlich Frankfurt dran und Personal ist auch da. Alles im grünen Bereich, denke ich. Nach weiteren 5 min in der nun voll ausgeformten Schlange, erscheint der Hinweis, dass es schon mal 20 Minuten später werden können. Grad seh ich den Flieger landen – 20Minuten – wie soll das gehen? Das Flugzeug wird geräumt,gesäubert und getankt. In dieser Zeit? Der Tanklaster hatte nun auch nicht mehr genug Sprit an Board und fuhr selber noch mal tanken. Ja was soll ich das hier weiter ausführen. ? Irgendwann sitze ich im Flieger hoch über den Wolken und frage, wann wir den denken zu landen. Wahrscheinlich 10 Minuten bevor mein Anschluss startet, wird mir gesagt. Das wird knapp. Ich stelle mich auf eine Nacht in Frankfurt ein. Was solls. 10 Minuten vor Landung werden dann alle Anschlussflüge genannt und wo die Leute hin müssen. Der Berlin Flieger ist nicht auf der Liste. Tatsächlich schlagen wir am Gate in minus zwei Minuten zum Anschluss auf. Keine weiteren Informationen! Aus dem Rüssel raus zu dem Lufthansastand rufe ich nur quer über den Gang »Ist der Berlin Flieger noch da« Ich bekomme zurück »A13, schnell« So spurte ich los. Der Koffer surrt hinter mir und ich breche leicht lebensmüde durch die vielen Gruppen, die da mitten im Weg stehen. Mit mir kan nur Jemand mithalten der höstens ein Drittel so alt ist. A13 – Personal ist noch da und die Tür scheint offen. Der Stuart kommt gerade aus dem Rüssel und sagt sie hätten dem Flieger gerade ein »delay« verpasst, weil erst ein Koffer ohne Passagier in der Maschine war und nun die Marseille Connection erstaunlicher Weise doch noch angekommen sei. Luftlos entere ich die Maschine und bekomme erst mal etwas zu trinken. Bei den Temperaturen ein Marathon zu laufen schlaucht schon sichtbar. Immerhin erreichte ich noch am selben Abend mein zu Hause. ?

GG startete am Do ihren Rückflug. Sie stand am Gate und nichts passierte. Dann hieß es 30 Minuten Verzögerung. Diese 30 Minuten waren ungefähr 2 Stunden lang, als die Maschine endlich eintraf. Nach weiteren zwei mal 30 Minuten begann endlich das borden. Der Anschlussflug war natürlich nicht mehr zu erreichen und so buchte Lufthansa sie um nach Frankfurt wo sie eine Nacht schlafen sollt. Ich also mir die Finger wund telefoniert um das Service Center zu erreichen. Tatsächlich  konnte ich sie überreden mir einen Platz in der letzten Maschine von MUC nach TXL zu reservieren. Es wird doch noch alles gut. Ich erhielt einen Anruf von GG das sie nun auf der Rollbahn stehen für eine Stunde, weil sie keinen Slot frei haben. Na toll! Ich kalkuliere kurz durch – ja es ist trotzdem noch einfach zu schaffen wenn sie nicht über Algier fliegen. Eine Stunde später bekomme ich den nächsten Anruf. Ich wähnte GG in der Luft????? Das Flugzeug war beim Starten und schon fast in der Luft als der Kapitän voll in die Eisen ging. Die Maschine rüttelt und schüttelte sich wie eine Katze nach der Dusche. Was war passiert? Zwei Riesenmöwen sind gleichzeitig in die Turbine geflogen. Das hat irgendwas zerrissen im Getriebe, das Federkleid ein wenig durcheinander gebracht und nun raucht es. Was nun? Ich versuche wieder die Hotline anzurufen. Langsam merke ich auch mein heißes Ohr. Die wissen noch von nichts und wollen auch nicht umbuchen. Es ist nur noch eine halbe Stunde Karenz und da sollen die alle Passagiere raus aus dem Flieger bekommen, das Teil in den Hangar fahren, die Knochen aus der Turbine kratzen und wieder alle Leute einladen – nie im Leben: sag ich. Wiederwillig offeriert sie mir den letzten Flug am nächsten Tag welcher der Einzige mit freien Plätzen sei. Für mich unakzeptabel findet sie noch einen Flug über Brüssel – mittags.

Nachher erfahre ich von GG, dass nur zwei Plätze auf diesem Flug frei waren. Die Leute herum sind sehr aggressiv. Ändern kann man doch nun nichts mehr. Der Flieger ist im Ar..h und nun muss man sehen, das Beste draus zu machen. Im Hotel trifft sie den Kapitän wieder der ihr sagt, dass es schon sehr knapp war. 5 Sekunden später, wären mehr als haarig. Nun wird sie noch zum Kapitänsdinner geladen. Für irgendwas muss es ja gut sein. Ich schau mir die Großwetterlage an und danke meinem Schutzengel.  Da ist ganz schön was los da oben. Frankfurt inmitten eines Donnerwetters – über den Alpen sieht es nicht rosig aus. Auch danke ich den beiden Möwen die für den Schutz von GG selbstlos ihr Leben opferten. Anders mach es ja alles keinen Sinn.

Thanks Seagull

 

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