Celtic Manor 🇬🇧

Newport Wales

Bath: erstaunlicher Weise ist draußen so etwas wie Sonne.

Ganz verhalten streift sie das Haus. Wenn wir nun Zeit hätten, würden wir der Stadt nochmal eine Chance geben. Wir müssen leider.

Hinter unserm Häuschen geht ein dünner Pfad zu dem View of the Royal Crescent Park. Komischer Name. Auch diesen werden wir diesmal nicht durchschreiten. 

Wieder geht es durch die engen Gassen zur Autobahn.

Dann über den Severn. Das Hotel Celtic Manor thront schon von weitem auf einem Hügel. Was daran nun so geschichtsträchtig sein soll, entzieht sich meinem ersten Blick. Die 5 Sterne erwecken Hoffnungen. Erst mal einchecken. Wir fahren vor und wollen unser Gepäck ausladen. Kaum ein wenig von unserer Karosse entfernt, werden wir quer über die Einfahrt angerufen. »Wenn Sie sich vom Auto entfernen brauchen wir den Autoschlüssel« ruft der Lakai. Ich bin etwas verwirrt. Wir sind hier in England in einem gehobenen Hotel. Wo nur ist die britische Höflichkeit? Ich also stell die Koffer ab und frage nach einem Parkplatz. Dieser ist ca 200 Meter den Hügel rauf. So stelle ich das Auto dort ab und laufe durch den Regen zurück. Was mich zusätzlich etwas verärgert ist der Umstand, dass dieses Hotel mit Öffentlichen quasi nicht erreichbar ist und du hier auf dem Land als Gast für den Parkplatz bezahlen musst. Das Zimmer ist leider noch nicht fertig. So sitzen ich in einem der vielen Restaurants hier, während GG die Konferenz besucht.

Irgendwann ist das Zimmer bezugsfertig. Ich muss mal sagen, dass es sicher im gewissen Stiel gedacht und errichtet wurde. Das Zimmer ist an sich auch schön. Das es schon bessere Tage gesehen, ist aber auch nicht übersehbar.

Das Bad, getäfelt aus Mamor, an sich sehr ansprechend, hat so ein paar Ecken, welche für gewissen Lebewesen ungestörte Habitate bilden. In Asien, in so einer günstigen Absteige für 10$ die Nacht, bei dem dort herrschenden klimatischen Bedingungen, ist es entschuldbar. Hier jedoch für den 50 fachen Preis fraglich. Auch finden wir ein paar verendete Insektenkadaver einmassiert in den Teppich. Kann alles mal passieren und eigentlich bin ich nicht pingelig. Beim Dinner dann stehen auf dem Tische Gläser bereit, an welchen noch der Lippenstift vormaliger Gäst*innen mehr als deutlich zu sehen. Das geht doch irgendwie gar nicht. Auch in dem Tellerstapel, Haare. Da ist dann bei mir irgendwann Schluss. Wir weisen den Keller darauf hin. Unbeeindruckt nimmt er das schmutzigste Glas und zieht von dannen. Hey, ich hätte mir ein aufrichtiges »I’m so sorry. That should not happen« oder so was in der Art erwartet. Hier schien es mir alltäglich, so wie es wurde abgearbeitet. Klar wird man dadurch sensibler und sieht viele kleine Dinge, die man in einem 5 Sterne Hotel einfach nicht erwartet. Da liegt dann irgendwelcher Verpackungsunrat in der Ecke, die Duschen im Spa sind gesperrt, du brauchst eine Münze, wenn du einen Schrank in der Umkleide benutzen willst. Du latscht also in deinem Bademantel dort runter und musst immer Geld in der Tasche haben?

Das Schwimmbad an sich ist schön.

Es gibt aber auch tolle Dinge. Die winterliche Modelleisenbahn.

Interessant, wenn auch nicht erfreulich, ist der Blick in die Wettervorhersage. Und genau so spielte es sich ab. Es regnete mal doller und mal etwas weniger. Aber nie so wenig, dass es nicht bemerkbar wäre.

Am Nachmittag dachten wir, ein kleiner Ausflug täte gut. Auch ein paar Sonnenstrahlen, die sich durch die sonst dichte Wolkendecke stahlen, bestärkten uns in der Hoffnung.  Auch wenn die Entfernung kurz erschien, dauerte die Fahrt länger als erwartet.

So kamen wir zum Meer mit den letzten Sonnenstrahlen. Eine komische Stimmung lag in der Luft, welche uns mehr an unfreundliche Tage an der Ostsee erinnerte.

Noch eine Besonderheit ist die hier vorherrschende Sprache. Bis du eruiert hast was es bedeuten könnt, ist es meistens schon passiert.

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