Camargue 🇫🇷

Frankreich

Anreise mit Hindernissen

Wieder steht eine Reise nach Marseille an. Um Zeit bei der An- und Abreise zu sparen wähle ich dieses Mal einen etwas teureren Flug, mit Lufthansa. Am Freitagmorgen beschließt das Bodenpersonal in Tegel die Arbeit einzustellen um ein wenig mehr Salär aus dem Unternehmen herauszupressen. Was nun? Ein sehr nettes Gespräch mit der Lufthansa Hotline offeriert mir die Option, doch nach Frankfurt mit dem Zug zu fahren. Ich noch in Erinnerung der langen Fahrten mit der königlichen Postkutsche, stelle in Frage es noch zu schaffen am Nachmittag dort zu sein. Ich erwähne meine Zweifel, worauf die nette Dame mir sagt, ich könne auch mit dem ICE fahren und nicht nur mit dem Regionalzug. Ahh! Erstaunt stellte ich fest, dass die Reise unter 5 Stunden zu schaffen sei.  Also los. Schnell ein Ticket und zum Bahnhof. Sitzplatzreservierung wird wegen Überfüllung ausgeschlossen. Keine rosigen Aussichten. Ich finde keinen Parkplatz zu dieser Zeit und so stelle ich mein Auto in der Mitte der Strecke zwischen mir und dem Bahnhof ab. Zu Fuß und Rollkoffer ziehend hetze ich durch die Straßen. Ich komme grade noch rechtzeitig. Schon an den Türen staut es sich und die Leute drängeln drinnen Zug auf und ab. Voll! Ich drängele mich mitten in den Wagen neben einen freien, gleichwohl reservierten Platz. Glück gehabt. Der Reservierende kommt nicht.

In Frankfurt-Flughafen fürchte ich ausgedehntes Fummeln in dieser zerrinnenden Zeit. Erstaunlicher Weise ist eher die Verständigung in dieser fremden Mundart das größte Hindernis. Kaum am Gate angekommen steige ich in den Flieger. Geschafft. ich hätte es nicht für möglich gehalten.


Den ersten Tag in Marseille spannt mich GG wie gewöhnlich mit allerlei handwerklichen Arbeiten ein. Wir haben unsere Wohnung einer Frau zur Verfügung gestellt, deren Mann in der nahe gelegenen Klinik operiert werden soll. Der Termin war ursprünglich eine Woche vorher angesetzt, wo die Wohnung frei war. Sie tat uns so leid, dass wir ihr trotz allem die Nähe zu ihrem Mann ermöglichen wollten. So planen wir Kurzerhand einen Ausflug.


Camargue

Die Gegend finde ich nicht wahnsinnig abwechslungsreich. Wirklich locken tut mich ein Restaurant mit super leckeren Muscheln und Mousse au Chocolate.

Unseren ersten Stopp legen wir kurz hinter dem Ort Port-Saint-Louis-du-Rhône ein. Einen wirklichen Stopp kann man es auch nicht nennen. Eher verkehrsbedingtes Halten aufgrund dem Ende der Straße.

Gegenüber arrangiert – eine filigrane Installation aus Kränen.

Uns wurde von Einigen die Überquerung des Stroms per Schiff empfohlen. ? Die 5€ für den Fährmann fand GG für dieses Weges Kürze nicht angemessen.

Langsam merke ich, das sich heute wird erfüllen eines jeden Jungen Traum. In aller Szenerie ein wirklich männlich Gefährt aus Stahl.

In Domaine de la Palissade ? machen wir eine ausgedehnte Wanderung.

Einsam der Natur entkommen schreiten wir durch die Flachheit dieses Landstriches.

Hohe Grasbüschel und niedrige Büsche umrahmen den Weg.

Viele Schwäne, ein Frosch, ein Fasan bilden die einzigen Lebewesen außer uns. Natürlich abgesehen der tausenden Mücken, welche Jahreszeitlich zu früh in ihrer Fortpflanzung Phase und überrascht durch den Besuch vornehmlich denkender Lebewesen, noch nicht zu voller Population angewachsen.

Manche Szenen erinnern mich an Louisiana.


Der Straße nasses End, am Meer der Mitte.

Gut, ein oder Zwei Leute sind hier. Statistisch gesehen sind wir alleine auf einer mit bloßem Auge nicht abzusteckenden Sandfläche.

Auf einer Seite gespület vom Meer.

Auf der anderen Seite, von einem in dieser Nehrung eingeschlossenen See. Das vorherrschende Wetter, die Angler und die Leere täuschen mir Ostpreußen vor. Bizarres Treibholz schmückt den Strand.

Zurück auf der Straße geht’s in Richtung Alberon. Unser heutiges Ziel.


Vorbereitung der Abreise mit Hindernissen

Ich möchte nur kurz online-einchecken bevor wir zum Essen gehen. Die Lufthansa Seite möchte mir das schon erlauben mit dem Hinweis, dass es keinen Flug nach Berlin geben wird. Großartig. Es wird immer noch gestreikt. Mir wird empfohlen doch den Zug zu nehmen. Na Klasse. Ich schaue auf der Seite unserer deutschen Bahn. Von München fährt nichts mehr, wenn ich da sein werde. Nun gut. Probieren wir Frankfurt. Das gleiche Ergebnis. Die einzige Chance ist Hamburg. Ich greife zum Handy und versuche die Hotline anzurufen. Im Zimmer kein Empfang. So stehe ich dann draußen mitten auf in dieser Landschaft Flache mit dem Handy am Ohr. Das nette Band verspricht mir schon zwanzig Minuten, dass der nächste freie Mitarbeiter der Meinige sei und sich um mich kümmern würde. Mein Akku macht schlapp. Ladegerät habe ich keines dabei. Das nächste Handy wird benutzt. Nach zehn Minuten geben wir auf. Dann kommt mir die blendende Idee. Lufthansa France! Nach einer Minute hatten wir die junge Dame aus dem Bett geholt. Sie war sehr verwundert und wusste nichts über den Streik. Gleichfalls war es ihr ein großes Vergnügen den Flug nach Hamburg umzubuchen. Ich bin beruhigt. Ich komme irgendwie nach Hause.


Essen

Das Menu ist, wie ich schon erwartete. Wie jedes Mal esse ich Muscheln provenzalische Art. Serviert auf einem kleinen Keramikteller mit vielen Vertiefungen, welche Jede ein paar in Öl schwimmende überbackene Muscheln beherbergt. Lecker! Secondo wird junger Camargue-Toro serviert auf weißem Reis. Und ich mag´s nicht schreiben. Zum After-Table gibt es natürlich Mousse au Chocolate.


Schon ist der letzte Tag des kurzen Abstechers angebrochen. Was machen wir, steht fragend zwischen uns. Kein Plan für heute, ausgenommen nix.

Saintes-Maries-de-la-Mer

Wir gedenken derer die nicht mehr unter uns sind und bitten für die, die es bedürfen.

Erst mal an´s Meer. Die Sonne tut ihr täglich Werk über der großen blauen Fläche.

Wir laufen Barfüßig den langen Strand entlang, legen uns an einen Stein und lassen´s gut sein. Die Möwen zetern. Picowellen schlagen geräuschlos an den Strand. Folgend dem ausgiebigen Genusses diese Nixes spazieren wir noch eine Weile am Strand, essen Muscheln und machen uns auf zu Marianne (Airport).

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