Einfach Richtung Westen 🇫🇷

Dieppe - Fécamp - Vannes

Was ist der Plan? Wir wollen nach Westen bis die Erde zu Ende ist. Ja ich muss sagen, es verfolgt uns. Immer mal wieder müssen wir diese Orte aufsuchen. GG muss noch etwas in Paris erledigen. Wir wollen mit dem Auto fahren. Sie möchte nicht abgeholt werden, weil ihr die lange Autofahrt nicht zusagt. So frage ich denn meine „Kleinen“ wie viele Kilometer sie denn so am Tag schaffen. Wir wählen für den Stopp Le Havre. Ein ambitioniertes Ziel wenn man sich zu Augen führt, dass diese Stadt 1100 km entfernt ist. Na mal sehen wie weit wir kommen. Ich plane beim Fahren abzuwechseln, weil meine Tochter gerade in Besitz der Fahrerlaubnis kam. So richtige Begeisterung kann ich von ihr nicht spüren.

Gegen halb sechs fahren wir los. Auf die Autobahn und mit 160 gen Westen. ich habe die Route ausgedruckt und alle 100km markiert. Welch Freude als wir die erste Markierung hinter uns lassen.

Nun kann ich hier mal einfügen, wie eine Reise bei uns gewöhnlich abläuft. Viele finden es Unmenschlich, wir aber praktikabel. Es wird nur gestoppt, wenn unbedingt nötig. Wir wollen das Unangenehme so schnell wie möglich hinter uns haben. Meine Kinder stellen sich offensichtlich vor der Reise mental darauf ein und wenn ich hier den Nicknamen L-Stahlblase nenne, kommt das nicht von ungefähr.

Vor Schulschluss an Köln vorbei zu sein, ist unser Ziel. So nehme ich den Fuß nicht vom Gas. Meine Große erzählt die ganze Zeit. Wahrscheinlich um zu verhindern, dass ich müde werde, wie auch gleichfalls um nicht fahren zu müssen.  

Im Radio vermehren sich die Straßenverkehrsmeldungen. Umgekippte LKW, Unfälle, zerstörte Fahrbahnbeläge. Kaum sind wir hinter Köln brich die Hölle los. Alle wollen alsbald in den Urlaub. Wir gehetzt von dem Trouble hinter uns bleiben auf dem Gaspedal. In Aachen müssen wir eine Pause einlegen, weil der Tank leer ist. Durchschnittsgeschwindigkeit weit über 100. Das kann sich sehen lassen! Interessanter Weise muss noch niemand wirklich, obwohl wir die ganze Zeit Brote, zubereitet von meiner Kleinen gegessen haben und natürlich auch dazu getrunken. Der Mensch ist zu einigen Leistungen fähig.

Weiter geht es etwas entspannter durch Belgien nach Frankreich.

Kurz nach der Französischen Grenze stockt es vorübergehend. Immer noch liegt der Durchschnitt über 100km/h.

In Esclavelles beschließen wir gut in der Zeit zu sein und das Gehetze zu beenden. Wir biegen ab nach Dieppe. Im Radio wird nur noch in einer unbekannten Sprache gesendet. Als dann mal eine alte deutsche Schnulze aufgelegt wird, sind wir begeistert. Wir kurbeln die Fenster herunter und singen laut mit.

Dieppe ist eine kleine ruhige Stadt am Ärmelkanal.

Gleich neben der Stadt beginnt die Steilküste der Normandie. 

Weiter geht es parallel zur Küste nach Fécamp. Der Ort schmiegt sich in ein vom Wasser ausgewaschenes Tal im weißen Fels.

Der Wind weht so stark, dass unsere Haare kaum zu bändigen sind.

In Le Havre haben wir ein Zimmer in dem bekannten living in a Box Hotel gebucht. Personal – Fehlanzeige. Du musst deine Buchungspin am Eingang eingeben und erhältst Einlass. Irgendwann kommt noch Jemand der uns die Pin für das Zimmer offeriert. Das Zimmer sieht wirklich aus wie eine Schachtel. In einer Ecke ist eine ganzplastik Nassecke. Sonst nur das Nötigste. Sagen wir es frei heraus. Betten, sonst nix.


Le Havre: Weiter geht’s. Noch 450km vor uns bis Vannes. Dort wartet GG. Scheint nun gar nicht mehr so viel. Kurz hinter Rennes ist die Straße gesperrt und wir haben die Umleitung wohl nicht exakt befolgt.

Wir landen auf einer dünnen Straße mitten im Gelände.

So fahren wir weiter und kommen durch einen Wald mit verwunschenden Häusern.

Angekommen in Vannes finden wir GG und gönnen uns erst mal etwas richtig Französisches.

Ein paar sonstige Eindrücke

 

 

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