Bolivien/Chile – Atacama 🇧🇴🇨🇱 (14)

San Pedro de Atacama Valle de la Luna

Huayllajara: Das frühe Aufstehen hört nicht auf. Um 5 wird zum Frühstück gerufen. Eine halbe Stunde später geht es los. Wir fahren schnell durch die Dunkelheit. Ich weiß ehrlich nicht, wie die den Weg finden. Es ist nicht so, dass es nur eine Piste gibt. Die fahren hier kreuz und quer durch die dunkle Landschaft. Dann kommt noch das männliche Ego ins Spiel. Unser Fahrer lacht zwar sehr viel, doch wenn jemand eine andere Piste genommen hat und er schneller am Ziel sein könnte, dreht er voll auf und donnert durch die dunkle Nacht ohne Rücksicht auf Verluste. Alles am Fahrzeug vibriert und bei jeder Vibration wird Staub durch die Türdichtung gedrückt. Klar könnte das Spaß machen, wenn man selber fährt. Hinten, sozusagen als umhergewirbelter Ballast eher weniger.

(🇬🇧 Translate article)

Noch weniger erschließt sich mir die Notwendigkeit, so früh loszufahren. Mit der Idee, beim Sonnenaufgang an den ◦Sol de Mañana◦ Geysiren zu sein. (4900m) Warum? Wir schaffen es vor Sonnenaufgang. Im Dunklen sieht man die rauchenden Fumarolen.

Es ist so um die 0∘C. Wir stehen in dem warmen Dampf um nicht zu erfrieren. Sollten wir es länger machen, werden wir durch den Schwefel gut gepökelt, vermute ich.

Die Sonne fängt an, die Umgebung ein wenig ins Licht zu rücken. Überall ein leichtes Fauchen und Blubbern. Schlamm spritz in den jungen Tag.

Wenig später geht es weiter auf 5000m, vermutlich dem höchsten Abschnitt dieses Tages. Wenn ich es richtig sehe, geht es von nun an bergab.

Wir fahren in Richtung â—¦Salar de Chalviriâ—¦ (4369m).

In der dortigen heißen Quelle dürfen wir ein wenig verharren, bis es dann notgedrungen weiter geht. Endlich ist mir richtig warm und ich hätte es auch 20min länger ausgehalten.

Plötzlich wieder ein Stopp. Einfach so.

Klar haben wir die Färbungen der Berge gesehen. Es gab sie ständig auf der Fahrt. Dieses Gebiet ist indessen besonders trocken und bunt, weshalb es ◦Desierto Salvador Dalí◦ genannt wird. (4750m)

Auf dem Plan ist nur noch ein Ziel, die â—¦Laguna Blancaâ—¦ & â—¦Laguna Verdeâ—¦. (4350m)

In Kürze werden wir Bolivien verlassen. Wir nähern uns der Grenze.

Um auszureisen, muss man 15 BOB bezahlen, Einheimische 150 BOB. Erschließt sich mir nicht in Gänze. Wollen sie verhindern, dass alle ausreisen? Dann bleiben aber nur die Armen, oder? Jedenfalls geht es nicht weiter. Irgendwer hat nicht alle Papiere oder nicht das Bargeld. Der Wind fegt eisig über das Land. Leider müssen wir uns von unserer Gruppe verabschieden. Sie werden mir fehlen.

Endlich geschafft. Wir sind pro forma in Chile! Meinem 60. offiziellen Land, dass ich besuche. Doch auch hier müssen wir noch durch die Kontrolle. Alles wird gescannt. Keine Früchte dürfen mitgeführt werden. Wir essen noch schnell unsere beiden Notäpfel.

In Chile dann endlich wieder befestigte Straße. Man merkt sofort einen Unterschied. Alles ist moderner. Erst einmal geht es nur bergab. Man sieht das weite Tal, in welchem San Pedro de Atacama liegt. (2500m)

Die Stadt offenbart sich für mich eigenartig. Die Straßen rechtwinklig, schmal und nicht gepflastert. Inmitten der Corso, gefüllet mit einem Lokal nach dem anderen. Viele Touristen aus aller Herren Länder. Sich auf Englisch zu verständigen, hier kein Problem. Die Preisstruktur ist auch anders. Ich würde sagen, ähnlich wie in Deutschland. Billig shoppen – hier nicht. Gleich nach dem Einchecken in unserem Hotel suchen wir die Mietwagenfirma auf. Die Prozedur zieht sich etwas und der Tag geht zur Neige.

Ein Besuch des ◦Valle de la Luna◦ sollte noch möglich sein. An dem dortigen Eingang werden wir darauf hingewiesen, dass wir das Tal auf keinen Fall in Gänze erkunden können. Dafür sei keine Zeit mehr. So erkunden wir es etwas getrieben.

Schön sind die Formen, die Farben und das Spiel der Schatten.

Um an den Sunset Punkt zu kommen, muss man erst wieder aus dem Park und auf die Landstraße nach Calama. Die untergehende Sone spielt mit der Landschaft. Die umrandenden Berge werden in Orange getaucht, bizarre Formen werfen ihre Schatten, ein Wechselspiel der Wolken und der die Sonne verbergenden Berge rundherum. Wirklich schön.

Wir verbleiben, bis es zum Grande Finale kommt und fahren in der Dunkelheit zurück.

In San Pedro füllt sich der Corso, die Restaurants und die Kneipen. Die Stadt hat für mich irgendetwas surreales. Mitten im Nirgendwo und dann so viele Menschen aus aller Herren Länder.

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