
Bangkok Airport: Ich stehe hier an der Gepäckausgabe und warte auf meinen Koffer. Noch ist alles sehr vertraut. Flughäfen kenne ich. Neben mir ist GG, welche ich noch nie auf eine große Reise begleitete. Ihre vollkommen andere Sicht auf die Welt ist manchmal etwas verstörend. Auf komische Art und Weise auch interessant. Wie sich das nun in der Fremde gestaltet. Wir werden sehen. Draußen ist es nun. Asien. Mit seinen so unterschiedlichen Gerüchen, Farben und Erwartungen die ich daran stelle. Als Start einen Test des öffentlichen Nahverkehrs zu wählen, scheint mir sehr praktikabel, um nicht zu sagen – zielführend.
Die Busfahrt kostete uns zwei Stunden, weil wir im typischen Stau standen sobald wir von der oberen Schnellstraße runter sind. Die Schnellstraßen sind übereinander angeordnet. Die obere ist kostenpflichtig und somit etwas befahrbarer, die untere dafür etwas mehr bestehbar.
Rausgeschmissen ins Gewühl nahe der Khaosan Road suchen wir ein Hotel, bezogen einen kleines Zimmer und bummeln noch ein wenig in der Nähe.
In einem kleinen Schuppen der maximal 8m² des ehemaligen Regenwaldbodens einnahm, buchen wir einen Flug nach Krabi, für sehr wenig Geld.
Am angenehmsten fand ich den Saftverkäufer. Ich stehe da vor einem großen Berg unterschiedlichster Früchte. Ich, in der Meinung wir führen ein kleines Gespräch über die Leckerheit der Früchte, nicke anerkennend, wenn er auf eine Fruchtsorte zeigt. Es sieht wirklich alles sehr frisch, Sonne verwöhnt und lecker aus. Tja was macht nun der kleine Kerl mir gegenüber. Er schält, halbiert, entkernt all die vormals bezeigten Früchte und schmeißt sie in einen Mixer, Zerkleinerer, Entsafter. Zum Finale wird alles zusammengeführt und mir in einem Glas kredenzt. Bei der in diesem Glas verschwundenen Menge an Früchten, fürchte ich mich vor der Nennung des Preises. Dieser war jedoch so verschwindend gering, dass ich hier definitiv öfter so etwas trinken werde.
Die Nacht war lang und unruhig. Draußen kräht die ganze Zeit ein Hahn. In dem kleinen grünen Quadrat vor unserem Hotel ist nun wirklich kein Platz für zwei Hähne. Warum muss er das nun die ganze Nacht lauthals herausschreien. Nach dem kleinen Frühstück gehen wir in die Thanon Ratchadamnoen Nai, vorbei am Königspalast.
Der König hat grad keine Zeit für uns so gehen wir weiter zum Wat Poe Tempel.
GG hat sich darin eine Massage gegönnt während ich den Tempel besichtige.
Abgesehen von dem Baustil und der Farben Vielfalt ist wohl der riesige ruhende Buddha das Haupt Augenmerk dieser Anlage.
Seine Schuhgröße übersteigt meine Höhe.
Gedankenverloren berühre ich im Vorbeigehen die vielen Schüsseln. Nur weil die anderen es vor machen.
Du weiß schon. Als Kind läufst du auch einfach am Gartenzaun entlang und die Finger berühren jede Latte. Keiner fragt warum man das tut. Schon gar nicht zu was es gut sei. Jeder macht es und keiner stellt es in Frage. Ganz leise höre ich es klackern. Meine Karma Points werden aufaddiert.
Wir wollen mit dem Schiff den Chao Phraya stromab ins China Town. Erst mal den Fluss finden. Bis an des Wassers Kant und noch darüber hinaus ist hier alles mit kleinen Baräckchen vollgebaut.
Du gehst in ein Geschäft rein und findest dich in einem Irrgarten wieder. Innen sind all die Baracken miteinander verbunden. Hier wird alles verkauft. Vor allem etwas zu essen. Wir quetschen uns durch das Gewühl und plötzlich ist eine Öffnung zum Fluss hin. Ein Steg aus Holtz raget in ihn hinein. Hoffentlich sind wir richtig. Noch einmal durch das Gewühle – bitte nicht.
Das Schiff kommt. Alle Perlenläden besuchend bummeln wir durch die Straßen China Towns. Es war nur von mäßigem Erfolg. Zum Shoppen muss ich nicht wirklich hier her.
Mit dem Schiff zurück nach Banglampoo. Ein – na ja ein nicht wirklich gemütliches aussehendes – Lokal getaucht in Neonlicht lädt direkt am Anleger zum Essen ein. Die Aussicht auf den Fluss ließ mich zustimmen. Die Bedienung war nicht besonders freundlich.
Weiter ziehen wir durch die Khaosan Road und deren Nachbarstraßen auf der Suche nach einem Rock. Leider keinen gefunden. Überall wird aller möglicher Kruschtel verkauft. Jeder hat die besten Preise und diese werden verglichen wird mit Europäischen. Die Qualität ist eher zweitrangig. Glücklicherweise ist plötzlich das dringendste ein Klo zu finden. Da das Hotel nicht weit ist, sind wir zurück. GG muss jetzt ins Internet. Für die zweite Nacht machen wir ein kleines Upgrade – ein Zimmer mit Klimaanlage. Ich lerne mein erstes Thailändisches Wort. »Pak chie«( ผักชี) Koriander den wir beide nicht mögen, welcher aber in der thailändischen Küche regen Zuspruch findet.
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