imponderabel Bandung (3) 🇮🇩

Heute nun muss ich mich alleine durchschlagen. Ich stehe also am Guesthouse und habe weder einen Plan noch Geld. In Indonesien ist es nicht wirklich beliebt, zu Fuß zu gehen. Allenthalben mache ich mich auf. Am nächsten Geldautomaten angekommen steht Einer davor welcher mir andeutet, es gehe in fünf Minuten los. Nach den 5 Minuten war nun endlich der halbe Automat in seine Einzelteile zerlegt. Um nicht zu eruieren wie lange denn indonesische 5 Minuten sein könnten, schleiche ich mich davon. Ein nächster Automat ist um die Ecke versprochen. Ich laufe und laufe und werde keinem gewahr. 

OK, dann halt zu Fuß. Unglücklicherweise geht die Straße die ganze Zeit bergan. Ein Fußweg neben der Fahrbahn – hier unbekannt. Eher liegt dort alles Mögliche was sicher einmal einen Menschen glücklich oder hilfreich erschien, heuer aber einem jahrhundertelangen Zersetzungsprozess folgend, die Natur verschandelt. Ich stolpere Anfangs da durch bis ich mich entschließe, einfach auf der Fahrbahn zu laufen. Schon das ich diese Zeilen schreibe geheißt, dass ich es überlebte.

Junge Mädchen lernen gehorsam – ja – es zu sein, nehme ich an.

Plötzlich hat mein einen schönen Blick über die Stadt, welche so entfernt erscheint.

 Mein Handy sagt mir irgendwann, dass ich von der dünnen Hauptstraße abbiegen möchte. Ich folge dem ungefragt.

Nun bin ich sozusagen der Einzige der hier läuft. Sicher könnt ihr euch vorstellen, dass das schon einige Aufmerksamkeit erregt. Mir scheint viel mehr, dass sie noch keinen Europäer so etwas machen haben sehen.

Alle lächeln mir zu und fragen ob denn alles in Ordnung sei. Ich vermute sie denken, die Sonne hat mir nicht gutgetan. Der Weg wird immer enger. Bald sind es nur noch Trampelpfade. Ich klettere über Terrassen und durchstreife so etwas wie Gärten.

Keiner hält mich auf. Interessanterweise bemerke ich, dass die Frauen hier nun nicht mehr verschleiert rumlaufen und auch keinerlei Scheu zeigen. Nach dem Weg zu fragen, erweist sich als zwecklos. Keine der Frauen spricht englisch und Jede zeigt lächelnd in eine andere Richtung. Es geht bergauf und bergab über teils schlammige Pfade. Am Ende stehe ich vor blankem Wald und alle von Oben rätseln, was als Nächstes kommen wird. Ich gebe auf und schlängele mich zurück. 

Niemals hätte ich den Weg ohne Navi zurück gefunden. Nicht dass es die Wege verzeichnet hätte, aber wenigstens die Himmelsrichtung.

Noch immer kein Geld und auch noch nichts gegessen. An jeder Ecke wird hier etwas angeboten. Vieles sieht lecker aus und manch einem Laden könnt ich einfach nicht vertrauen. Kurz vor dem Guesthouse erblicke ich endlich einen Automaten. So, ein wenig Geld habe ich nun, was jetzt?

Regen zieht übers Land und ich entschließe mich auf GG zu warten. Folgend gehen wir noch mit der ganzen Truppe essen.

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