Big Bend NP – Fredericksburg(TX) (2) 🇺🇸

Wir starten zu einem kleinen Ausflug nach Süden. Uns wurde der Big Bend Nationalpark wärmstens empfolen. So machen wir uns auf. Das Fahren in US ist sehr relaxt. Einmal auf der Autobahn schaltest du die Geschwindikkeitsregelung ein und wartest auf deine Ausfahrt.
Del – Rio liegt an der Grenze zu Mexico. Wir beabsichtigen keinen Grenzübnertrit und nehmen die Straße parallel zur Grenze. Plötzlich steht vor uns eine Kontrolle. Nichtsahnend halte ich an. Wir werden nach unseren Papieren gefragt. Ich habe natürlich alles in Austin gelassen, weil ich es nicht verlieren wollte und man es eigentlich nicht im Inland braucht, dachte ich. Als ich erwähnte keinen Pass mitzuhaben wurde ich sofort zum Schweigen aufgefordert noch ehe ich den Satz zu Ende brachte. Die Mündung des Gewährs wurde durchs Fenster geschoben und mir musste nicht erst gesagt werden mich nicht zu rühren. GG war jetzt dran. Sie hatte alles dabei und versuchte zu erklären. Sie wurde angehalten zu schweigen. Nach 10 Minuten gespenstischer Stille kam einer mit GGs Papieren zurück. Jetzt schien der Moment zu sein nachzufragen. Ich wurde nicht mehr sofort angefahren ruhig zu sein und durfte nun endlich darlegen was ich mir dabei dachte den Pass und was hier noch viel wichtiger war, meine Einreisedokumente mitzuführen. Ich wurde abwechselnd belehrt und schaute reuemütig nach unten und sagte in einer Tur »Sorry Sir, Yes Sir« Sie wollten mich nun verhaften, da ich ja nichts hatte um zu zeigen wer ich bin. Da sagte ich frei herraus »Ich habe natürlich meinen Führerschein dabei, weil ich Auto fahre und die Gesetze das so vorschreiben« Die Situation entspannte sich zusehens. Der Maschienengewehrlauf zeigte nicht mehr auf mich. Nun musste ich noch alle Details meiner Einreise sagen, welche Sie dann mit ihrem Hauptquartier abglichen. Dann bekam ich noch hundert mal die Belehrung meine Papiere mitführen zu müssen. Na ja bei den Problemen hier an der Grenze konnte ich es dann auch irgendwie nachvollziehen. Am Ende kam ich um einen 4 wöchigen Gefängnissaufenthalt und eine Bestrafung von 5000$ herum und sie ließen mich ziehen. Ich fragte ob es den OK sei, in den NP zu fahren oder besser die ()km zurück. »Fahr da ruhig hin aber das ihr nicht nochmal kontrolliert werdet, kann ich nicht versprechen und wie das dann ausgeht, weiß nur Gott allein«, erhielt ich als Antwort. Halb im Schock machten wir uns auf den Weg. Ich denke mein hauptsächlichster Pluspunkt so glimpflich davon gekommen zu sein liegt daran, nicht wie ein Mexikaner auszusehen und Deutscher zu sein.

Big Bend NP

Der Grenzfluss zu Mexico ist überhaupt nicht gesichert. Kinder springen hinein und lassen sich von der Strömung ein Stück tragen. GG kann nicht wiederstehn und probiert es auch. Ich halte mich ein wenig zurück. In der Mitte ist die Grenze. Ich weiß nur nicht genau wo.
Wir möchten eine wenig wandern und fragen im Visitor Center nach dem besten Weg. Um es mal nicht zu lang werden zu lassen – es schien mir so, dass sie uns abraten wollten. Wenn wir so unvernünftig wären käme auch nur ein Weg infrage, der für uns eine 50/50 Überlebenschance bietet. Mir schien das nun gar nicht so kritisch auf den ersten Blick.

Etwas in Sorge bereiteten wir uns mit Gallonen Wasser und Sandwiches auf die Wanderung vor. Ich nehme es mal vorweg. Der Weg war alles ander als schwierig oder lang. Eventuell für nur Autofahrende.

Ich hätte diesen Weg auch mal kurz nach dem Kaffe angegangen. So aber dachten wir an jeder Ecke, gleich kommt die erwähnte Herrausforderung.

Den Sonnenuntergang erleben wir in Terlingua Ghost Town. So wirklich ist das keine Geisterstadt. Hier ist jeden Abend was los was am wenigsten mit Geistern zu tun hat.


Eine andere Geisterstadt – Castolon

Wichtig erscheint  mir der Warnhinweis.

Wir fahren zu der Stelle wo der Rio Grande scharf abbiegt und in ein Felsmasiv eintaucht (Santa Elena Canyon)  Die Straße ist ca 400 Meter von der Schlucht entfernt. Nun heißt es über Flussgeröll zu deren Eingang zu gehen.

Ich stehe kurz da und präpariere meine Camera. Neben uns hällt ein Wagen. Der Typ steigt aus und guckt rüber zum Eingang der Schlucht. Zu mir gewand sagt er »Das ist zu weit. Das sollen mal die Jungen machen.« Ich schau ihn an und … Was?? In paar Minuten tauchten wir in die Schlucht ein. Steil ragen rechts und Links die Felsen empor. Weit kommt man nicht hinein, dann füllt der Fluss die komplete Sole.

Nun zurück in Richtung Austin

Natürlich kommen wir noch mal in eine Kontrolle, kaum waren wir 30 Miles von der Grenze entfrent. Hier hatte ich meinen Führerschein parat und noch befor er ansetzen konnte sagte ich »Ich habe etwas falsch gemacht und habe großzügigerweise von ihren Kollegen in Del-Rio die Erlaubnis erhalten hier lang zu fahren« Er stutzte, ließ es sich aber erklären. Nach einem kurzem Telefonat mit seinen Kollegen und nochmals hundert Belehrungen durfte ich meinen Weg fortsetzen mit dem Versprechen direkt nach Austin zu fahren.

In Maraton sind wir froh 150mi von der Grenze weg zu sein und keine erneute Kontrolle befürchten zu müssen. Ansonsten ist hier nur die Kreuzung diese Straßen und ein klines Diner. Von hier geht die Landstraße Richtung Fort Stokton— mit einer zulässigen Geschindigkeit von unglaublichen 70 Miles/h. Nur kleine Ansamlungen von Häusern säumen den Weg.

Weiter gehts nach San Angelo. Wir gehen in ein Stiefelparadies. Groß wie ein Möbelhaus und alles voller Stiefel.

Weiterhin gibt es hier ein paar wirklich gemütlich eingerichtete Geschäfte. Gut – zum eigentlichen Zweck der übersichtlichen Präsentation des Verkaufsgutes sind sie eher ungeeignet.

Klar müssen wir am Bahnhof vorbei.

Fredericksburg ist die vorzeige deutsch Stadt von Texas. Das denkwürdigste ist der Vertrag mit den hier früher ansässigen Indianern, welcher als Einziger in der Geschichte der USA, nie gebrochen worden ist. Die Leut hier haben wohl frühzeitig kapiert, dass alle besser fahren, wenn sie sich nicht gegenseitig abschlachten. Leider Gottes, sind sie damit auf weiter Flur alleine. Unter den amerikanischen Straßennamen stehen immernoch die deutschen, wie Hauptstraße, Bahnhofstr, Kirchallee.

Ansonsten sieht es eher wie ein städtischer Disneypark aus. Alles was sie als deutsch empfinden, wird hier auf amerikanische Weise dargeboten.

Das geht so weit, das sie auf sämtliche a‘s pünktchen setzen. Im Grunde haben sie Rercht, denke ich bei mir. Sie sagen eher ·änd· statt ·and·. So findet man hier Lederhosen, Dirndel, Brezeln und Sauerkraut. Auch einen kleinen Kolonialwarenladen.

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