ARLES – Les Rencontres de la Photographie 2018 🇫🇷

Wir besuchen die Fotoaustellung in Arles. Natürlich wollen wir auch die weltbeste Mousse au Chocolat in Alberon essen und Muscheln. Welches von beiden der eigentliche Grund für die Reise ist und welches das Alibi – beileibe, dass kann jeder für sich selbst entscheiden.

Vorweg möchte ich schon sagen, dass ich hier nicht ein vollständiges Abbild sowie Dokumentation über alles Gesehene kundtue. Das kann jeder gerne selber nachlesen. Hierfür habe ich zahlreiche Links im Text versteckt.

Arles-2018

In Arles angekommen ist es heiß wie in Berlin ☀☀☀☀, dessen Hitze wir ja eigentlich mit dieser Fahrt in den Süden entfliehen wollten. Schon von weitem augenfällig das merkwürdige Gebäude am Park des Ateliers.

Atelier des Forges

Wir besuchen die Ausstellung  Ann Ray-THE UNFINISHED-LEE MCQUEEN.

Ein paar Interessante Projekte hat dieser britische Modedesigner  wohl schon in seiner Liste – auch wenn ich nicht alles hundertprozentig gefallig find.  Nach seiner Mutter Tod war er allerdings erstaunt, dass der Herr nicht auch ihn rufe und so hat er etwas nachgeholfen. Was er sonst noch hätte alles geschaffen – keiner weiß es.

THE TRAIN, RFK’S LAST JOURNEY

Aus dem oberen Stock hörten wir ab und zu Geräusche die an die gute alte Zeit der Stöße in den Gleisen erinnerte. Hier wurden die Bilder aufgestellt, die ein Fotograf bei der letzten Reise von RFK machte. Die Leute welche da an der Strecke stehen machen meistens kein total unglückliches und betroffenes Gesicht, wie ich ursprünglich vermutete. Nein, für mich ist der Gesichtsausdruck eher fragend. Warum nur ist das passiert oder auch wie konnte? Aus diesen Fotografien wurde auch ein Film nachgedreht. Sehr beeindruckend. Langsam schleicht ein Zug die verlassensten Nebengleise, wenn es so etwas überhaupt gibt in den USA, entlang und ständig ist dieses Tong – Tong und das spezifische Geräusch aneinander reibenden Stahls zu hören. Sonst nichts!

Croisière

Heutige Kunst muss ja nicht in schönen, gut klimatisierten Räumen ausgestellt werden.  Mir scheint eher, es trägt dem nicht bei.  So werden abbruchreife Häuser als coole Location angesehen.  Wird die eigentliche Kunst zweitranig oder ist es in der Bewertung der Kunst eine Kunst den richtigen Präsentationsort zu wählen. Hier ist es ein Haus, wo es an allen Ecken bröckelt. Die unverkleideten rohen Dachziegel bieten der Sonne Hitze, zu meinem Leidwesen, nicht allzu viel Wiederstand.

1968, WHAT A STORY! BARRICADES, EXPRESSION, REPRESSION

Ich frage mich echt in Hinblick auf die heutige Jugend, ob so etwas noch einmal passieren wird. »Kampf dem Mief.« Ich befürchte, die Lobbyisten und die Medien haben lange genug agiert um den Shoppingwahn als allseits akzeptierten Lebenszweck zu etablieren.

Im oberen Geschoss die Ausstellungen:

Cristina de Middel & Bruno Morais MIDNIGHT AT THE CROSSROADS

Christophe Loiseau RIGHT TO THE IMAGE

Jane Evelyn Atwood & Joan Colom PUBLIC SPACE

Weiter geht’s durch die Stadt zum Place de la Republice.

Hier wird heute Geheiratet

Palais de l’Archevêché

Eine der wohl ungewöhnlichsten Ausstellungen ist die von William Wegman mit dem Titel  BEING HUMAN. Was immer das auch transzendiert bedeutet. Schaut selbst.

Das finde ich doch sehr gemein! Wie lange wird er wohl noch warten bis der Ball endlich geworfen?

Der Innenhof der L´eglise de Saint-Trophime spendet erholsamen Schatten. Aber auch diese alten Mauern können der Sonne nicht standhalten und haben schon längst den letzten Tropfen Schweiß eines reuigen Büßers verloren.

Die Ausstellung von Baptiste Rabichon beschäftigt sich mit Scheinorten. Dieser Schnappschuss erinnert eher an den Western 12 Uhr Mittags.Mich beeindruckte sehr, dass die Kirche ÉGLISE SAINTE-ANNE sich dazu bereit erklärte, die Ausstellung von JONAS BENDIKSEN mit dem Titel THE LAST TESTAMENT zu beherbergen. Hier geht es um ein paar Leute die von sich glauben, Gottes Sohn zu sein.  Ich meine nicht irgendeiner sondern DER. Jedem sein Plaisir.

Manche der Jünger scheinen nicht jünger.

In der SALLE HENRI-COMTE beschäftigen wir uns mit Pyramiden. Für alle Kinder ein Spaß, diese in jedem Bild auszumachen. Dieses hier ist eines der Einfachen welchen.

Ein wichtiges Thema der heutigen Zeit und in aller Munde, instrumentiert für die ewig Gestrigen, ist sicherlich die Frage nach Zuzug kulturell anders Gebundener. Sollte man selbst ein waches Auge haben, ist hier einfach wie auch erschreckend war dargestellt, wie Viele darüber denken. Alles ohne Worte: Doch bedarf es noch welcher. Entscheidet selbst.

In den oberen Geschossen:

In der ÉGLISE DES TRINITAIRES THE HOBBYIST – LOOKING FOR PASSION – nicht so mein Ding und war auch nur on the Way

In der Espace Van Gogh die beiden Ausstellungen von Robert Frank – Sidelines und Raymond Depardon – USA, 1968-1999. Die Beleuchtung fand ich zum Teil suboptimal.

Die wichtigsten Impressionen sind hier konzentriert für euch zusammengefasst.

Maison des Lices

Feng Li – WHITE NIGHT

Chapelle de la charité

LET’Z ARLES PRESENTS PASHA RAFIY AND LAURIANNE BIXHAIN

MAISON DES PEINTRES

Zu dem Nächsten muss ich doch noch etwas schreiben. Das sind Biohacker genannte Typen die sich irgendwelche Dinge in den Körper implantieren um ihn zu befreien von Darvins Theorie. Was auch immer das soll. Manch ein Hilfsmittel kann in heutiger Zeit durchaus einen kleinen Mangel wieder ausgleichen. Davon ist hier aber nicht die Rede. MATTHIEU GAFSOU mit H+

Unser letztes Ziel ist auf der anderen Seite des Flusses. Erst einmal bestand die Aufgabe darin, ohne Hilfsmittel in diesem Einbahnstraßen-Wirrwarr dort hin zu kommen.

In der TRINQUETAILLE, eine Halle die nur für diese Ausstellung entworfen wurde und transportabel ist, ist die Ausstellung von MATTHIEU RICARD & SIMÓN VÉLEZ mit dem Thema CONTEMPLATION. Wirklich beeindruckend. Gedruckt auf tausend Jahre altem Rohpapier.

Jetzt heißt es nur noch:

Wir fahren ins nahe gelegene Albaron (LE FLAMANT ROSE)?, bestellen was wir immer hier bestellen, überbackene Muscheln – gegrillter Fisch des Tages und natürlich Mousse au Chocolat.

Ein bisschen in der Zeit verloren, stellen wir fest, dass die Sonne in einer halben Stunde ihre Bahn beenden wird. Schnell ins Auto und nach Piemanson. Unterwegs verlässt uns die Sonne mit letzten Grüßen.

Gebadet wird auf einem einsamen kilometerlangen Sandstreifen. Vorne das Meer und hinten die Lagune. ? Letzte verlaufene Sonnenstrahlen reflektieren über das friedliche Meer. Mehr braucht es nicht.

 

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*