
Was machen wir so die Tage?
Eigentlich eine gewisse Routine, welche sich durch Essen, Schnorcheln, Lesen, Tauchen und Schlafen auszeichnet.
Einen Ausflug machten wir in das ca. eine halbe Stunde entfernte Port Galib.
Das wurde von einem der reichsten Männer, Hossam al-Kharafi, erbaut und sieht so ein wenig wie ein Vergnügungspark aus. Also in dieser Landschaft, in diesem Land.
Ein kleiner Jachthafen und westliche anmutende Geschäfte am Kay.
In der zweiten Straße dann die vielen Händler, von denen jeder dir erzählt, dass er die besten Preise hat, übrigens auf allen möglichen Sprachen, der ehrlichste Händler sei, das man leben und leben lassen soll, es ja grad um Weihnachten ist, die vielen Kinder und die Frau zu Hause um dich emotional einzufangen und in den kleinen Laden zu bekommen. Ich finde es anstrengend, zumal ich nicht weiß, was sie dir hinterherrufen, wenn du nicht gewillt bist den Laden zu betreten.
Unseren ersten Tauchgang seit längerer Zeit machten wir vom Strande aus.
Doch erst mal steht uns eine Fahrt dorthin bevor. Rundherum immer das Gleiche. Schmucklose Häuser, Bauruinen, viel Steine und Sand.
Klar sollte der erste Tauchgang eine Auffrischung sein, doch alle erforderlichen Tests zum Tauchen wollte ich dann doch nicht wiederholen. Die Brille unter Wasser abzunehmen, machte mir noch nie wirklich Spaß. Danach das Salz in den Augen finde ich nicht wirklich angenehm. Klar, wenn es passieren sollte, weiß ich was zu tun ist. Aber absichtlich? So lasse ich das aus. Das Riff an sich – es wird ja immer viel von den schönen Riffen hier erzählt – ist nicht so mannigfaltig, wie es in meinen Vorstellungen erschien. Viele Korallen sind tot. Weichkorallen auch sehr wenigen. Ganz davon abgesehen ist es schon aufregend in diese nicht meinem Körper angestammte Umgebung ein- wie abzutauchen.
Zwei weitere Ausflüge mit Boot und jeweils zwei Tauchgängen folgten. Dazu bestiegen wir ein Boot in Marsa Alam.
Zuerst zu den Coral Gardens – wo die Schnorcheltruppe mit Delfinen schwamm und zu dem Riff, genannt dolphin house. Hier wollte ich auf das Tauchen zugunsten eines Schwimmens mit Delfinen verzichten. Diese waren allerdings nicht vor Ort. Die Tauchgänge an sich waren schon schön, doch wie schon bei den ersten, hatte ich mir die Flora üppiger vorgestellt.
In unserem Hotel gibt es eine Bibliothek. Lauter altes Zeug ist dort gesammelt worden. Natürlich auch die Kolonialgeschichte. Außerdem findet dort jeden Abend ein Vortrag von der hiesigen Tauchschule über das Leben im Meer statt.
Am letzten Abend, die Sachen gepackt, machte ich mich zum letzten Mal zum Sonnenuntergang zu meinem Spaziergang am Meer auf den Weg. Tschüss zu sagen, schien mir angebracht. Ich komme zum Steg, auf welchem drei Personen angelnd sitzen. Sie deuteten mir an Platz zu nehmen und drückten mir eine Angel in die Hand. So saßen wir da und schauten aufs Meer. Mir war nicht ganz klar, ob die hier wirklich Fische fangen wollten; ob ich wollte, dass sie was fangen; oder ob das einfach nur so ein Ding ist, was Männer machen, um dem Zuhause zu entfliehen. So versuche ich mal vorsichtig ein Gespräch in Gang zu bekommen. Normalerweise sind sie als Begleitung für Ausflüge in die Wüste unterwegs. Heute ist mal relaxen. Natürlich bringen wir alle Themen auf den Tisch, über welche sich Männer in solch einer Situation unterhalten. Folgend erzähle ich von unseren Tauchausflügen und dass ich leider keine Delfine sah. Nach 20 Minuten, glücklicherweise ohne Fangen eines Fisches, verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg zurück. Kaum 5 Meter weit gekommen riefen mich die Angler » komm, komm – Dolphins!« Ich glaub’s ja nicht. Eigentlich hatte ich mir das vom Universum nicht direkt gewünscht und doch schwammen und sprangen dort Delfine. Die Sonne streicht den Horizont – ich streich zum Abendbrot – was für ein würdiges Finale.
Abholung im Hotel um 4 Uhr morgens für einen Flug um 8 und eine Fahrzeit von ca. 30 Minuten. Na ja, etwas später würde auch reichen, aber die ganzen Kontrollen sind schon verwirrend.
Am nächsten Morgen in Berlin erreicht uns diese Nachricht:
War 3 Hotels weiter und am Abend davor waren wir noch schnorcheln. Auf einem der Tauchausflüge erzählte uns ein Guide, dass der Strand vor unserem Hotel sehr gefährlich sei und dass er vor kurzem einen Tauchgang abgebrochen habe, als er einen gefährlichen Hai sah. Ich denk so bei mir »Ja nen kleinen Hai habe ich beim ersten Schnorcheln auch gesehen. Der übertreibt und erzählt mir was vom Pferd.« Danach wollte GG nicht mehr so richtig ins Wasser bei unserem Hausriff. Ich hab sie umgestimmt. Wenn da etwas passiert wäre…. Aber wir sind ja mit der Gruppe – lucky Joe Adventure tours – unterwegs.
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