7.08. Paris 🇫🇷

In des Morgens frühe – sagen wir mal so gegen 9 – verspürte ich eine gewisse Lust auf Kaffee und Brötchen. Wir wollen nicht die Schränke durchsuchen, so beschließen wir, auswärts zu essen. Auf der Straße angekommen, schien alles möglich. Ich, immer denkend, dass an jeder Ecke ein Bäcker ist, war der Verzweiflung nahe. Nichts zu machen! Auf einer Karte entdecke ich, dass wir nahe meines Lieblingsortes in Paris sind. Der Kanal. Es ist immer eine besondere Freude dort am späten Nachmittag langzuwandeln und all die Ragazze zu sehen, die da warten auf der Sonne Untergang um sich dann ins Nachtleben zu stürzen, oder was auch immer. Ein einfach sehr ruhiger und besinnlicher Ort. Am späteren Morgen waren wir noch nie dort. Ãœberraschenderweise ist absolut nix los. Ein Kaffee an des Weges Rand muss jetzt genügen. Es sah sehr gemütlich aus. Kleines Mittag hatten sie nicht, sondern nur ein Brot mit Marmelade. Keine Croissants? Unvorstellbar! Als wir da sitzen und den Wahrheitsgehalt dieser Aussage anzweifelten, macht sich die Bedienung schon wieder auf den Rückweg mit den Worten: »wenn ihr wisst, was ihr wollt, meldet ihr euch!« Kam mir ein wenig wie Berlin vor. Wir bestellen eilig die Marmeladenbrote, bevor wir in Ungnade fallen. Machen wir es kurz. Der Kaffee war gut und das Marmeladenbrot entpuppte sich als ein geröstetes Baguette vom Vortage mit einer nicht nennenswerten Portion Marmelade. Für mich – absolut unfranzösisch.
Erst mal zurück. Wir packen alles ein für den Tag und machen uns auf den Weg zu Louis Vuitton (foundation). Klar, dass das mein innigster Wunsch war zwischen irgendwelchen competition Taschen zu wandeln bis an des Tages Ende. Das Gebäude liegt ein wenig in der Peripherie an einem Erholungspark, an welchen sich ein großer Wald anschließt. Wie so oft bin ich positiv überrascht, weil sich es ganz anders darstellte als erwartet. Das Haus hat eine sehr ungewöhnliche Architektur.

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Es gibt kaum gerade Flächen oder rechte Winkel und trotzdem erscheint es sehr klar und strukturiert. Kurven gehen ineinander über, scheinen zu interferieren oder in einer Linie zu verschmelzen. Viel Glas, keines davon eben und inmitten diesem spielerisch gefangen abgeschlossene Räume, gehalten wie das Gelbe vom Ei innerhalb des Eiweißes. Die Terrassen und Gänge, alles sehr großzügig.

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In dem Gebäude könnte selbst der noch so klaustrophobisch Veranlagte wandeln.

Eine breite Treppe führt ins Untergeschoss. Diese zu beschreiten war nicht zu empfehlen aufgrund der Tatsache, dass dort Wasser über die Stufen herunterfloss. Ein würdiges Ensemble für die Grande Nation. Am Ende dieser Treppen ein mit dreieckigen Säulen flankierter Gang. Die Säulen unperiodisch angeordnet und mit Spiegeln versehen. Dadurch kam es zu sehr schönen Effekten beim Abschreiten.

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Innen wurde viel mit Video und Ton gearbeitet. Alles sehr übersichtlich. Oft erschlossen sich mir nicht alle Installationen.

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Ein Beispiel: Ein Film von einem blattlosen Baum, der geschmücket ist mit Plastiktüten, die dann von Wind und Regen teils müßig hin und her bewegt werden des Nächtens, während etwas schrille Musik im Hintergrund lief. Natürlich in einem absolut verdunkeltem Raum. Gewöhnungsbedürftig.

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Interessant fand ich ein Projekt, wo Jugendliche zu ihrer Lieblingsmusik vor einer weißen Leinwand tanzen sollten. Sehr eindringlich die Mimik zu beobachten.
Insgesamt war es toll.

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Die Kunstexperten
Die Kunstexperten
versteckt wird gezeigt das Frankreich momentan eine kleine Krise hat
versteckt wird gezeigt das Frankreich momentan eine kleine Krise hat -also nicht reich

In dem Erholungspark genossen wir das Menü de jour.

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Spagetti Bolognese mit Eis. Bis jetzt scheinen wir beim Essen noch nicht in Frankreich angekommen zu sein.

Also los – zum Gourmet Temple. Einfach herrlich. Leider hatten die meisten Dinge ihren Preis. Ich hoffe nur, dass man dafür auch nicht diese Lidl Qualität bekommt. Einigen Dingen konnten wir trotz des Versuches nicht widerstehen. Das wird lecker.

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Auf dem Rückweg nehmen wir den falschen Eingang zur Metro und buchten somit eine Stadtrundfahrt.
Pariser U-Bahnen sind nicht wirklich geräumig, sie halten alle drei Meter und alleine wird man darin niemals sein. Wirklich spannend sind die hier versammelten Menschen. Ich glaube, alle Kulturen der Welt sind hier vertreten. Auch die Kleidung weicht nicht von dem ab, was sie vor Jahren noch in Burkinafaso trugen. Wenn du also an fremden Kulturen interessiert bist, kaufst du dir ein Tagesticket und fährst quasi ein mal um die Welt. Interessant finde ich auch, dass Frauen hier noch ein Platz angeboten wird, egal welchen Alters.

Abends sind wir dann noch mal los mit dem Fahrrad zum Pariser Strand. Eine meiner liebsten Plätze.

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