Guadeloupe, vom Pluto aus betrachtet, scheint erst mal sehr klein, obgleich es die größte Insel der kleinen Antillen ist. Fängt also schon verwirrend an. Mehr ins Auge der Plutorioaner wird sich die Form einprägen, die einem Schmetterling gleicht. Der linke Flügel heißt Basse-Terre, was mich bass erstaunt. Hier ist der höchste Berg der Insel, welcher ja nun absolut nicht tief sein kann. Der rechte Flügel heißet Grande-Terre was mich wiederum groß beeindruckt, da diese Seite die Kleinere ist. Dort wo eigentlich der Rumpf eines Schmetterlings sitzt, ist hier nicht so viel. In Kopfeshöhe ist der Grand-Cul-de-Sac. (Der große Hintern des Sackes). Da wo wir den Schwanz vermuten, ist dementsprechend der Kleine Hintern des Sackes.
Insgesamt sieht es aus, wie nur die Flügel und zwei Hintern. Also vom Pluto aus. Näher dran, findest du noch ein paar Feinheiten. Diese zu erkunden ist unser Ziel.
Wir wohnen in Le Moule. ? Schon komisch die Insulaner. Ich hätt´ intuitiv la Moule geschrieben. Egal. Es liegt auf dem kleineren Flügel, also Grande-Terre, in der Mitte der Atlantikküste. Vor unserm Balkon ist ein langer Sandstrand.
Wir möchten an den nördlichsten Punkt. Pointe de la Grande Vigie. ? Es geht erst über die Insel. Flachwellig zieht die Straße mit mehr Kurven als notwendig über das Land. Du siehst Felder und Büsche. Kleine Siedlungen und ab und zu das Meer. Die Straße kommt zurück zur Küste.
Die Steile Küste wird von türkisblauen Wellen umspült. Ich bin sofort begeistert. Ein paar Fischer versuchen ihr Glück.
Wir möchten zum Trou Madame Coco. Es liegt ein kleines Stückchen die Küste entlang. ? Der Weg ist gepflastert mit scharfkantigen Lavagestein. Unser Schuhwerk, Havaianas, lassen ein schnelles voranschreiten nicht zu. Unter uns die tosende Brandung. Berauschend! Was die Madame wohl an dem Loch getan hat? Hat sie sich aus Liebeskummer hineingestürzt in die Fluten oder ward sie von dem Anblick so gefangen. Ich weiß es nicht. Wir kehren zum Auto zurück. Am Kap klettern wir bis es nicht mehr weitergeht.
Auf dem Parkplatz wird selbstgemachtes Sorbet-de-Coco verkauft. Ich komme nicht umhin.
Weiter Richtung Westen. Ein wundervoller Strand. ?
Anse Laborde. Klares Wasser in toller Farbe. Einer der schönsten Strände bis jetzt. Nicht zu verachten ist die starke Strömung, die dich am Strand entlang treibt und anschließend aufs offene Meer. Schwimmen ist somit nur bedingt möglich. Ich schaffe es nur mit großer Energie gegen die Strömung.
Mittlerweile ist schon Nachmittag, ohne das ich ein solches erhalten habe. Ich habe Lust auf Moule Frites. In Anse-Bertrand fahren wir an den Strand und fragen dort im Lokal nach Muscheln.
»Nein dazu müsst ihr an den Hafen zu Antonis!« Wir also an den Hafen. Ich freue mich auf Muscheln und suche sie auf der Karte. Nichts! Wir fragen. Die Kellnerin lächelt verschmitzt und sagt: »Wir sind hier auf Guadeloupe. Wer hat euch erzählt, dass es hier so was gibt?« Wir nennen unsere Informationsquelle. »Quatsch, wenn dann machen wir nur Freitag mal Muscheln«. Gut wir bestellen Fisch mit Bananengratin. GG bekommt einen Teller.
Ich warte. Und warte. Als GG mehr als die Hälfte gegessen hatte, fragen wir nach. Die Kellnerin macht ein erstauntes Gesicht. »Haben sie es nicht serviert?« »Nein, nur einen Teller.« Sie geht in die Küche. Als sie wiederkommt, fängt sie sofort an mich zu trösten. Der Koch hat mich vergessen. ? Ich werde wohl Hungers sterben müssen. Jetzt beeilen sie sich aber sehr. Es dauert nicht lange und mein Teller steht auf dem Tisch. Bananengratin schmeckt erstens anders als man sich das vorstellt und zweitens nicht schlecht. (Das ist fast der obere positive Rand der Bewertungs-Scala, die ein Berliner auszudrücken vermag)
Nun gehts weiter nach Port Louis. ? Dort genießen wir den Sonnenuntergang. Ja wo schon? Am Strand.
Wir schnorcheln noch ein wenig rum. Einen tollen Fisch (Feuerfisch) sah ich im Halbdunkel.
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