7:00 Uhr. Die Sonne ist schon eine Weile auf Arbeit. Sie hat es geschafft, jetzt schon eine Temperatur aufzubauen, von der wir in Berlin im Sommer träumen. Wir machen heute mal Urlaub, was man darunter landläufig versteht. Warum wir dieses nicht an unserem Strand machen, welcher einer der schönsten der Insel ist, wird wohl nie aufgelöst werden. Wir fahren nach Les Anses-d’Arlet. Das ist irgendwie unser Lieblingsort geworden. Dort gibt es alles, was man zum Ãœberleben braucht. Einen Laden, einen Bäcker, einen Baum am Strand, das Meer und einen Haufen Fische. Wir genießen den Strandaufenthalt.
Am Nachmittag fahren wir noch drei Ansen weiter. Es ist sehr merkwürdig. Alle sind bestückt mit hellem Sand und plötzlich eine Bucht weiter alles schwarz. Daher wohl der Name Anse Noire. Es ist eine schmale Bucht, eingeschlossen von Felsen.
Wir wollen schnorcheln. Ich schwimme los und sehe keine Fische. Dann bemerke ich etwas großes flaches, was da im Meer treibt. Ich war erzürnt, dass sie hier nun alles ins Meer schmeißen. Das Teil treibt davon. Komisch, die momentane Strömung ist in die andere Richtung. Bewegt es sich? Ich kann es kaum glauben. Es ist eine Meeresschildkröte. Die haben jetzt doch keine Saison, wurde uns mitgeteilt. Wir beobachten das Tier, wie es genüsslich die Algen vom Grunde frisst und ganz gemächlich durch das Wasser gleitet. Ein paar Meter vor uns taucht sie auf, um Luft zu schnappen. Eindeutig ist sie besser an das Leben im Meer angepasst als wir. Wie lange sie die Luft anhalten kann, ist einfach unglaublich. Das war toll. Langsam versinkt die Sonne im Meer. Wir genießen das mit einem Planter. Ein einheimisches Getränk mit viel Rum. Nach der vielen Sonne sollte man damit etwas vorsichtig sein. Nach Hause geht es sehr langsam und vorsichtig.
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