Heute mal nach Norden, Sainte Suzanne. Da waren wir ja noch nicht. Flussläufe, Wasserfälle, Katarakte, steile Felsabbrüche und das Meer haben es mir ja besonders angetan. All das, ist auf dieser Insel en Mass vorhanden.
Wir wandern den Fluss Suzanne hinauf zum Bassin boeuf. 🌍
Der Fluss führt nicht wahnsinnig viel Wasser und so springen wir in seinem Bett von Stein zu Stein.
Der nächste kleinere See im Fluss, Bassin Grondin, stellt unseren Endpunkt dieser Wanderung dar.
In den Ästen, die weit über dem See ragen, sind Webervögel daran ihr Nest zu bauen oder ihren Nachwuchs zu versorgen. Ein unermüdliches kommen und gehen. Wir hingegen sind in der Frequenz viel geruhsamer. Es mal ein kleines Picknick bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Nicht weit entfernt besuchen wir die hiesigen Niagara Fälle. Diese sind nicht so spektakulär wie die Echten. Na ja, ich glaub wir sind schon etwas verwöhnt von dem was wir auf dieser Insel sahen. 🌍
Die Insel hieß ja früher mal `Ile de Bourbon´. Das hat jeder schon einmal gehört. Ja hier wird die beste Vanille der Welt geerntet. Das ist so eine Sache mit der Vanille. Richtig los ging der Ertrag erst, als ein verärgerter Sklave seinem Herrn eins auswischen wollte und mit einem Stock die Vanillepflanzen malträtierte. Sicherlich unbeabsichtigt, öffnete er mit diesem Vorgehen die zarten Blüten und bestäubte sie untereinander. Noch heute werden die Pflanzen mit Hand bestäubt. Wenn ihr mal in die Versuchung kommt, euch gute Vanille kaufen zu wollen und euch über den hohen Preis wundert, denkt an die viele Arbeit. Die Vanilleplantage über die wir uns führen lassen wollten, bot dieses nur in Französisch an, was mich davon abhielt. Nicht zu verachten war der Blick von der Terrasse.
Der Strand von Sainte Suzanne ist mit Steinen übersät. Dadurch nicht minder schön. 🌍
Ein kleines Hüngerchen zwingt uns zur Suche eines Restaurants. An einer Straßenkreuzung ist eine Art Imbiss. Wir wissen ja schon, dass man nicht nach dem Aussehen gehen soll. Ich mag sowieso keine Restaurants mit Tischdecken und sorgfältig arrangierten Servietten. Das ist mir zu steril. Ich mag das reale Leben und so eine Art vertraulichen Kontakt. Hier scheint es werden wir genau das finden. Im Ausschank Raum erkunden wir, was es zu Essen gibt. Ja was soll ich sagen. Es gibt, was die Familie gerade zubereitet und genau das ordern wir.
Heute ist Markttag in Saint-Paul. 🌍 Leckere Früchte, welche du in dieser Form noch nie gegessen hast, werden an jedem Stand offeriert. Mahl ehrlich, nach dieser Reise werde ich Probleme haben, dass zu essen, was man bei uns im Supermarkt bekommt.
Noch ein kurzer Abstecher bei uns am Strand damit wir nicht in Vergessenheit geraten.Wir sitzen auf unserer Terrassenküche und die Sonne ist fast weg. Wir genießen lecker Mangos und allerlei andere Leckereien.
Warum zum Teufel wird dem Sklaven, der erst die Vanilleproduktion auf La Reunion ermöglichte, diese Entdeckung nicht gegönnt und ihm die Sache mit dem Stock unterstellt. Nur mit einem vorsichtigen Öffnen der Blüte mit einem Kaktusstachel und anschließender händischer Bestäubung wurde der Erfolg der echten Borbonvanille ermöglicht
Das liegt wohl in der Natur des Menschen. Meistens werden ja dem ´Herrn´ die Taten seines ´Untergebenen´ zugeschrieben. Welcher Feldherr hätte jemals behauptet – Soldat Obermayr hat den Krieg für uns entschieden- nur weil er den finalen Schuss abgab. Hier findet der Sklave wenigstens Erwähnung.