Nun ist es so weit. Das erste Mal fahre ich in den Staaten mit der Bahn.🌎 Mal abgesehen von der U-Bahn in New York. Eine richtige Bahn ist es wiederum auch nicht. Es ist die gewesene Silber- oder Mienenbahn. Heute lockt sie Touristen, welche erleben wollen, wie Bahn fahren ist. Das Geschehen am Bahnhof mutet nicht wie eine normale Bahnstation an. Hier steht niemand rum der von A nach B kommen möchte. Nicht mal der Weg ist das Ziel. Hier geht es nur ums Fahren an sich. Die Strecke aus der Stadt führt Anfangs mitten durch diese und dann für eine Stunde geradeaus neben der Straße. Das Einzige, was bis dahin berauschend ist, ist das Gefühl dabei zu sein. Blumenpflücken während der Fahrt wäre möglich, wenn es nicht explizit verboten wäre. Trotz alledem, schaukelt und wackelt der ganze Wagon. Jetzt biegt die Strecke von der Straße ab und führt hinauf in ein sonst einsames Tal.
Unten fließt geruhsam ein Fluss.
Die eingleisige Strecke streift oft sehr dicht den Abgrund. EU-Norm – Fehlanzeige! Diese Streckenführung ist eindeutig nicht für Personenverkehr errichtet worden.
Nach einer Stunde am Abgrund nähert sich das Gleis- dem Flussbett. Leider ist in unserem Wagen die Heizung ausgefallen. So im Sitzen wird es unangenehm kalt. Ich verstehe nicht den Run auf den offenen Wagen. Klar kann man da besser fotografieren, aber drei Stunden in dieser Kälte.
Nun ist es nicht mehr weit. Ein paar Cowboys unterbrechen ihre Arbeit, um uns zuzusehen. Wir tun es ihnen gleich. Dadurch ist nicht ganz klar, wer hier eigentlich das Beobachtungsobjekt ist.
Jetzt fahren wir ein in Silverton. Der Schaffner kommt durch und sagt:»Zurück können sie mit dem Zug oder Bus fahren. Der Bus braucht nur eine Stunde.« Ich überlege und entscheide mich innerlich für den Bus, weil ich GG nicht länger frieren lassen möchte. Sie meint nur: »Kommt gar nicht infrage. Wir fahren mit dem Zug!« Sie weiß um meine Begeisterung für Dampfgetriebenes.
In der Stadt gibt es nichts zu erledigen. Matschiger Schneeschauer treibt uns in die überteuerten Souvenirläden. Wir finden noch ein nettes Lokal und trinken am Kamin etwas Warmes. Auf dem Weg zurück können wir die Plätze frei wählen. Wir suchen den wärmsten Wagon und genießen die Fahrt.
Gleich darauf ins Auto. Richtung Ost. Mal sehen wie weit wir kommen.
Die Sonne zaubert unsere Flagge in den Himmel.
Der Weg führt immer höher. Kurz nach Pagosa Springs (R160) überrascht uns ein Schneesturm. Glücklicherweise ist die Straße noch nicht gesperrt. Was für ein Kontrast. Vor kurzem haben wir noch jeden Schatten in der brennenden Sonne gesucht und nun das. Wolf Creek Pass 3309m ü nN.🌎
Wir erhaschen ein Zimmer in einem kleinen Motel. Die normale Klientel scheinen Jäger und Fischer zu sein. Die ganzen Wände voller Motive, die dieses andeuten. (Rio Grande Motel-Monte Vista)
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