Soda-pop Geyser, Canyonlands, Moab(UT) (12) 🇺🇸

Utah

Green-River. Der Morgen grüßt mit strahlendem Sonnenschein. Wie eigentlich jeden Tag. Kurz hinter der Stadt ist ein Geysir (soda-pop geyser) 🌎. Ich bin ja ein wenig anderes gewöhnt. Die Farbenpracht ist nicht schlecht. Der eigentliche Ausbruch ist eher ein etwas gröberes Glucksen.

20121008 013 Green_River Geysir
Die Straße führt weiter in den Dead Horse Point State Park. 🌎 Was für eine tolle Aussicht! Wo bloß ist das tote Pferd?
20121008 031 Dead_Horse_Point_State_Park

Gleich nebenan der Canyonland NP. Rundherum berauschende Formationen.

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Island in the Sky

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20121008 073 Canyonlands_National_Park Island_in_the_Sky20121008 086 Canyonlands_National_Park Island_in_the_Sky

 

Wir haben vor zu übernachten, in der kleinen Stadt Moab. Schon öfter war ich hier und muss immer wieder feststellen, wie diese Stadt sich verändert. Von hier oben führt die Straße erst in die total falsche Richtung, um dann in spitzer Kehre auf die richtige Richtung zu wechseln. Ein totaler Umweg. Es gibt noch einen andern Pfad. ( long canyon road) Ich frage im Besucherzentrum nach, ob dieser befahrbar sei. „Nehmen sie die Straße“ war die Auskunft. Ich hake nach. »Wenn sie es nicht kennen, würde ich nicht dazu raten« sagt er.  Ja was denn nun? Ist die Straße gesperrt? »Nein« Also gut. Wir probieren es. Eine Sandpiste geht gerade über die Ebene. Ich sag zu GG:»Siehst du, alles halb so wild. Da sind wir schon andere Wege gefahren.« Plötzlich ging der Weg schlagartig 45° nach unten und es war nur noch loser Sand. Ich bemerkte sofort, dass uns nun die Entscheidung genommen wurde. Zurück kommen wir hier nicht. Also nur noch weiter und hoffen.

20121008 096 Canyonlands_National_Park Long_Canyon_RoadNeben dem Sandweg, den wir mehr runterrutschten, als fuhren, öffnete sich eine Schlucht immer weiter. Besser wird es dadurch auch nicht. Zu dem Bergab auf losen Sand kam noch die Angst, abzurutschen von dem schmalen Grat. An einer etwas weniger steilen Stelle halte ich an, um die Bremsen abkühlen zu lassen. Mein Blick geht nach vorne. In Gedanken: ´Wenn wir hier stecken bleiben, wird uns keiner finden´. Ich sehe einen großen Felsblock mitten auf unserem Weg. Ach du Sch..e. Von hier aus gesehen, geht kein Weg an ihm vorbei. Links Abgrund und rechts Steilwand. Schauen wir uns das mal an. Vorsichtig weiter. Glücklicherweise lag der Felsen so, dass man unter ihm hindurchkam.

20121008 091 Canyonlands_National_Park Long_Canyon_Road

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20121008 104 Canyonlands_National_Park Long_Canyon_RoadDer Long Canyon Road folgend, erreichten wir den Fluss.
20121008 107 Moab Potashroad
Von hier aus ging es gemütlich weiter. GG fängt wieder an zu reden. Ich werte es als gutes Zeichen.
In Moab angekommen, suchen wir uns ein Zimmer. Die Wahl fällt auf Number9. Wir erhalten eine Zimmerkarte. An unserer Tür versuchen wir sie zu öffnen. Die Lampe zeigt kurz grün, aber die Tür geht nicht auf. Ich zurück zur Rezeption. Die schwangere Angestellte erklärt mir sichtlich genervt, wie ich zu verfahren habe und welches Zeitfenster ich einhalten muss. Entweder ich bin der Tausendste, der das fragt oder es liegt an ihren Hormonen. Sehr unfreundlich. Am Zimmer probiere ich es hundertmal nach der gerade erhaltenen Instruktion. Es muss doch gehen. Andere mache es doch auch. So blöd bin ich ja nun doch nicht. Geht mir im Kopf umher. Ich schaffe es nicht. Andere Gäste probieren es auch noch. Kein Erfolg. Nochmals in die Rezeption. Die Angestellte schaut mich grimmig an und wettert die ganze Zeit. Begleitet mich aber zu unserem Zimmer. Sie steckt die Karte rein und – geht nicht – na also. Sie probiert es noch mal – geht nicht. Beim dritten Mal – das ging alles sehr schnell – öffnet die Tür. Die Angestellte sagt:»Geht doch. Hab ich doch gesagt!« Dreht sich um und schickt sich an zu gehen. Ich rufe ihr hinterher: »Stopp, ich möchte es probieren, wenn sie dabei sind« Sie reagiert nicht und geht weiter. Ich bekomme die Tür nicht auf. Zurück in der Rezeption verlange ich ein anderes Zimmer. Sie blökt mich an, dass sie jetzt die Geduld mit mir verloren hat und ich bekomme das Geld zurück, aber kein anderes Zimmer. Sie werde erst noch einen neuen Gast fertig machen. Jetzt reicht es mir. Ich deute dem anderen Gast an, dass das nicht meine Art ist und ich mich vorab dafür entschuldige. Der Angestellte sage ich, dass ich mein Geld sofort haben will. Meine Toleranzgrenze ist erreicht. Wütend holt sie ihren Kreditkartenleser und hämmert darauf rum. Klappt beim ersten Mal nicht. Den Stornobeleg wirft sie aggressiv über den Tisch. Als ob ich daran Schuld wäre.
Glücklicherweise sind wir nun raus hier. So etwas habe ich noch nie erlebt. Schon gar nicht in Amerika. Das Land, wo die Angestellten schon gefeuert werden, wenn sie nicht die ganze Zeit lächeln. Eines hat sie jedenfalls erreicht. Diese Szene werde ich wohl nicht vergessen, auch wenn ich es wünschte.
Nächster Versuch Motel 6. Sie haben noch ein Zimmer. Ein Italiener kommt nach uns und seine Frau wettert die ganze Zeit. Kaum ist sie außer Sichtweite, höre ich »che palle!« Sein Ärger versöhnt mich irgendwie. Ich hab’s ja nicht so schlecht.

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