Kanab, Grand Staircase Escalante (5) 🇺🇸

Utah

Einer der Gründe unseres Aufenthaltes hier ist die Welle. Eine aus Sandstein, Wind und Wasser geformte Felsformation. Sie liegt in einem besonders geschützten Bereich des Vermilion Cliffs National Monuments. Die Besucher sollen das Gefühl der Einsamkeit in dieser Wildnis erfahren können. Es gibt zwei Möglichkeiten, um an ein Permit zu kommen. Die Erste ist eine Internetlotterie. Du gibst deinen Wunschtermin ein, bezahlst einen Obolus und drückst die Daumen. 10 Leute pro Tag haben die Chance. Unser Termin war seit 2 Monaten vergeben. Ich, immer optimistisch, wählte den zweiten Weg. Jeden Morgen findet eine Lotterie, hier im Besucherzentrum statt. Du schreibst deinen Namen auf ein Formular und wie viele Mitwanderer du hast. Dann bekommst du eine Nummer. Die Ziehung beginnt.

20121001 000 KanabDie erste Nummer – nicht meine – vier Leute in der Gruppe. Nur noch 6 übrig. Was soll ich sagen. Unsere Nummer wurde nicht gezogen. Es war nur noch eine Karte übrig. Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass nur noch eine Karte übrig ist und man soll sich überlegen, dass auch wirklich nur einer rein darf. Auch von Pärchen! GG flüstert: »Wir nehmen die Karte auf jeden Fall«. Spannung! Die nächste Nummer entscheidet. Nicht unsere. Schad, aber so muss ich auch nichts entscheiden. Das Paar, das die Karte gewinnt, möchte nicht einzeln und geben sie zurück. Die machen es aber spannend. Nächste Ziehung. Unsere Nummer. Sie fragen, ob wir eine Karte wollen. GG »Ja«. Was nun? GG sagt:»Ich hab mir das überlegt. Du gehst!«. Ich bin etwas unschlüssig.

Alle, die eine Karte gewonnen haben, werden nun instruiert. Jetzt erst bekommen wir die genaue Position und eine Wegbeschreibung, mit der Auflage, die Position nicht weiterzugeben. Das geht sowieso nicht lange gut. Es gibt keinerlei Markierungen. Man ist angehalten, sich öfters umzudrehen und gegebenenfalls Fotos zu machen, um den Rückweg zu finden. Der ganze Plan besteht aus einer rudimentären Karte mit Fotos von verschiedenen Punkten. Da es meistens über Fels geht, kann man keinen Fußspuren folgen. GG hat ein wenig Sorge, dass ich verloren gehe. Nach dieser Einführung bezweifele ich, dass jemals jemand den Weg zurück gefunden hat. Im Nachhinein beschleicht mich das Gefühl, dass es durch kulturelle Unterschiede für uns so komisch klang.

So, da das nun erledigt ist, fahren wir ein wenig in der Gegend rum. Der starke Kontrast von nebeneinander liegenden Felsen ist beeindruckend.

20121001 037 Grand_Staircase_Escalante_National_MonumentNahe der Paria Contact Station erkunden wir die Long Valley Road, welche unvermittelt für unseren Wagen ein definiertes Ende erschafft. Trotz einiger Manöver, welche sicherlich nicht im Interesse des Vermieters sind, wurde der Weg unpassierbar.

20121001 082 Grand_Staircase_Escalante_National_Monument Long_Valley_RdZurück an der Hauptstraße sahen wir einen kleinen Weg ins Gelände. Ach egal, wir gehen da mal rein und schauen. Schon oft wurden wir überrascht. Im Grunde war es auch mal so ein Weg, der uns heute überhaupt in die Gegend führt. Hier sehen wir tolle Felsformationen, die ich immer Pilze nenne.20121001 098 Grand_Staircase_Escalante_National_Monument Paria

20121001 109 Grand_Staircase_Escalante_National_Monument PaiaAuf dem Weg zurück nach Kanab machen wir einen Abstecher zum Pahreah Tal. Auch hier ist in keinem Fall, von einem gut ausgebauten Weg die Rede. Die Felsen um uns herum betören durch ihre Farbenvielfalt.20121001 129 Grand_Staircase_Escalante_National_Monument Pahreah_Rd

Irgendwann war auch hier Schluss für Fahrzeuge unserer Bauart. Bei der Wahl habe ich schon das Fahrzeug ausgesucht, welches den höchsten Bodenabstand hat. GG war nicht so begeistert, änderte aber bald ihre Meinung. Wir sitzen nun an dem zu querenden Flussbett, welches unser Weges End darstellt, und essen alles, was wir dabei haben. Avocado und Brot.

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